Charles Huber (1847 bis 1884) wird im Pantheon der großen europäischen Entdecker Arabiens oft übersehen. Zu Unrecht, wie eine neue Biographie zeigt.
Dafür, dass Charles Huber oft übersehen wird, gibt es mehrere Gründe: Er schrieb auf Französisch, einer für dieses Thema unbedeutenden Sprache; Indiskretionen in seiner Jugend; er war ein Einzelgänger; durch seine Ermordung im Alter von 36 Jahren war sein Schaffen begrenzt; und sein trockener Stil der Katalogisierung bedeutete, wie Christian Julien Robin es ausdrückt, dass er "vor allem die Anerkennung als führender Geograph und Entdecker unter seinen Berufskollegen suchte und keine Ambitionen auf literarischen Erfolg oder öffentliche Bewunderung hatte". Dennoch verdient Huber, für seine dokumentarischen Beiträge, die er während seiner beiden Arabienreisen zwischen 1880 und 1884 geleistet hat, erinnert zu werden, wie sein Biograph, der Historiker Facey, zeigt.
Hubers Hauptinteresse, so Facey, lag in der "Kartierung einer Region, von der Europa fast keine geografische Vorstellung hatte". Obwohl er schwierige Beziehungen zur französischen Regierung und zu seinen Forscherkollegen hatte, wurden seine "Erkundungen und die wissenschaftlichen Daten, die er sammelte, vom französischen geografischen Establishment sofort als wichtiger Beitrag zum Wissen anerkannt." Dies gelang ihm trotz der Feindseligkeiten zwischen ihm und seinem wichtigsten europäischen Partner, dem Deutschen Julius Euting, denn Huber "war in extremem Maße vom klassischen 'Entdecker-Syndrom' besessen: dem Ehrgeiz des Pioniers in unbekanntem Land, 'Erstentdeckungen' für sich zu beanspruchen."
Faceys Werk ist mit seinen zahlreichen Fußnoten, Anhängen und Beiträgen anderer Wissenschaftler ein Musterbeispiel für wissenschaftliche Gründlichkeit. Mein Favorit unter seinen Leistungen ist die Umwandlung von Hubers exzentrischen Transkriptionen in etwas Erkennbares und Aussprechbares; so wird aus dem jenseitigen El-Uscevuasce das viel einfachere al-Washwāsh. Wie erfrischend, solch echte Gelehrsamkeit in einer Zeit zu entdecken, die Oberflächlichkeit bevorzugt.
Daniel Pipes ist Präsident des Middle East Forum und Autor des Buches "Islamism vs. The West: 35 Years of Geopolitical Struggle" (Wicked Son, 2023).