Seit 30 Jahren fordert der Westen von Israel einen "Friedensprozess" und Verhandlungen mit den "Palästinensern", die Israels Vernichtung planen. Die Regierung in Berlin hält noch an der "Zwei-Staaten-Lösung" fest, obwohl niemand im Nahen Osten mehr daran glaubt. Seit dem bestialischen Massaker der Hamas am 7. Oktober haben sich viele Israelis von diesen Vorstellungen abgewandt und fordern jetzt die Vernichtung der Hamas und einen "Gesamtsieg" Israels.
Vordenker dieses Sinneswandels war der US-amerikanische Historiker Dr. Daniel Pipes, Gründer des Middle East Forum und des Israel Victory Project. Pipes' Vater Richard war bereits Vordenker der Reagan-Regierung und forderte im Gegensatz zu Willy Brandts Ostpolitik einen entscheidenden Sieg über die Sowjetunion. Reagan brachte seinen erfolgreichen Ansatz auf den Punkt: "Wir gewinnen und sie verlieren."
Pipes regt seit 2017 mit Plakatwänden und Treffen mit Politikern in Israel einen ähnlichen Ansatz im Umgang mit den "Palästinensern" an. Nun hat er ein Buch auf Englisch darüber veröffentlicht: "Israel Victory - How Zionists Win Acceptance and Palestinians Get Liberated"
Als die blutrünstigen Horden der Hamas an Simchat Torah die Kibbutze stürmten, hatte Pipes das Buch gerade fertiggestellt – und musste es danach teilweise umschreiben. Herausgekommen ist die wichtigste Analyse israelischer Fehler, die wegweisend für die Zeit nach dem 7.10. sein wird.
Die Jüdische Rundschau interviewte Dr. Daniel Pipes per E-Mail in New Hampshire.
JR: Was ist Ihre persönliche Geschichte?
Daniel Pipes: Ich bin das erste Kind zweier jüdischer Flüchtlingsfamilien, die in ihren Häusern in Warschau nur knapp dem Zugriff der Nazis entkommen sind. Meine Eltern kamen 1940 getrennt in die Vereinigten Staaten an und trafen sich drei Jahre später an der Cornell University.
Eines der ersten gemeinsamen Bilder von Richard und Irene Pipes, etwa 1943 in Elmira, New York. |
Geboren 1949, wuchs ich in den glücklichen 1950er Jahren in Bostoner Vororten auf. In der Nähe der Harvard University aufgewachsen, strebte ich natürlicherweise danach, dort zu studieren, wo ich meinen Bachelor machte und promovierte. Ich begann mein Studium als Mathematiker und endete als Historiker, wie mein Vater. Ich studierte hauptsächlich in Kairo, aber auch in Paris, Lausanne, Tunis, Istanbul und Freiburg im Breisgau.
Ich habe an mehreren Universitäten gelehrt, der Universität von Chicago, Harvard, dem U.S. Naval War College – bevor ich erkannte, dass meine konservativen und pro-israelischen Ansichten meine akademische Karriere zu einem ständigen Kampf machen würden. Ich entschied mich also stattdessen für die angenehmere und produktivere Welt der Think Tanks. Diese Karriere basierte auf einer Tätigkeit: dem Schreiben. Fast alles, was ich erreicht habe – von meinem Gehalt bis zum Aufbau des Middle East Forums und zum Erreichen eines gewissen Grad an Einfluss – ergab sich aus dem Schreiben. Manchmal überkommt mich ein Gefühl des Staunens und der großen Glückseligkeit, wenn ich darüber nachdenke.
JR: Wie sind Sie zur Nahostpolitik gekommen?
Daniel Pipes: Meine Doktorarbeit befasste sich mit der Rolle des Islam im öffentlichen Leben; gerade neun Tage, nachdem ich 1978 promoviert hatte, begann die iranische Revolution, wodurch meine etwas mittelalterliche Fachrichtung über Nacht zu einer geschätzten Expertise wurde. Die Dramatik der Entwicklungen führten fast ohne mein Zutun dazu, dass ich mich auf zeitgenössische Geschichte konzentrierte. Ich trat 1986 in die Welt der Think Tanks ein, zuerst beim Foreign Policy Research Institute (FPRI), dann gründete ich 1994 das Middle East Forum (MEF).
JR: Wann haben Sie angefangen, sich mit dem arabisch-Israelischen Konflikt zu beschäftigen?
Daniel Pipes: Ich habe den arabisch-israelischen Konflikt seit dem 6-Tage-Krieg 1967 intensiv verfolgt. Ich begann 1969 damit, den Nahen Osten zu studieren, und erwarb darin zwei Abschlüsse. Ich lehrte seine Geschichte und befasste mich im US-Außenministerium mit der Region. Ich schrieb meine erste öffentliche Analyse des Themas 1970 und veröffentlichte meinen ersten Zeitungsartikel darüber 1979. Seitdem habe ich etwa 800 Mal darüber geschrieben und mindestens ebenso oft darüber gesprochen. Ich habe Israel das erste Mal 1966 besucht, Ostjerusalem und das Westjordanland 1969 sowie Gaza 1976. Ich habe vier Jahre in Nahen Osten gelebt, habe Jasir Arafat und jeden israelischen Premierminister der letzten vierzig Jahre (mit Ausnahme von Jair Lapid) getroffen.
Jassir Arafat und Daniel Pipes geben sich die Hand, Gaza, Juli 1996. |
JR: Wie kamen Sie auf die Idee, statt Verhandlungen und "Friedensprozess" einen Sieg Israels zu fordern?
Daniel Pipes: Amerikas erste große militärische Niederlage habe ich nicht als Soldat in Vietnam 1975 erlebt, sondern als aktiver Unterstützer des Krieges. Als solcher habe ich erlebt wie ein mächtiges Land den Willen zu kämpfen verliert. Das Erlebnis einer politisch bedingten militärischen Niederlage hat mein Weltbild in zwei Punkten geprägt, die für die Idee eines israelischen Sieges relevant sind: Das Verständnis, wie wichtig die Demoralisierung ist und wie man sie erreicht. Wenn das schwache Nordvietnam die mächtigen USA besiegen konnte, so kann sicherlich das mächtige Israel die schwachen Palästinenser besiegen.
Die Idee des israelischen Sieges begann während dem Tauziehen um die Oslo-Verträge zwischen 1993 und 2008 in mir zu keimen, einer Zeit, in der Israelis ihre normalen nationalen Eigeninteressen verleugnen lernten. Nachdem ich zu dem Schluss gekommen war, dass der "Friedensprozess" ein Fehler war, begann ich 1997, die Lehren der Geschichte auf den palästinensisch-israelischen Konflikt anzuwenden. Dieser Ansatz erreichte 2001 seine vollständige Formulierung. Er basiert insbesondere auf dem weltweiten historischen Erfahrungsschatz von Sieg und Niederlage, auf dem Revisionistischen Zionismus von Jabotinsky und auf Israels militärischen Siege über die arabischen Staaten.
JR: Was verstehen Sie unter "Sieg"?
Daniel Pipes: Ein Sieg wird nicht dadurch erreicht, dass man sich zum Sieger erklärt, so wie George Bush im Irak mit seinem "Mission Accomplished". Ein Sieg wird erst dadurch erreicht, dass der Gegner sich geschlagen gibt und einsieht, dass seine Kriegsziele nicht mehr zu erreichen sind.
JR: Wie muss man mit der besiegten Partei umgehen? Kann man diese rehabilitieren?
Daniel Pipes: Im Grunde schon, aber erst nachdem sie besiegt ist, niemals davor. Die USA waren damit nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland und Japan sehr erfolgreich. Die meisten Palästinenser hoffen jedoch immer noch auf die Vernichtung Israels. Sie haben sich noch nicht geschlagen gegeben, werden aber so behandelt und belohnt, als ob es so wäre. Das ist ungefähr so, als hätte man Deutschland 1942 mit dem Marshall-Plan belohnt.
Logo des Israel Victory Project. |
JR: Das Israel Victory Project (Israel-Siegesprojekt IVP) hat in Israel Politiker getroffen und Plakatwände in Israel aufgestellt mit Botschaften wie: "Erst Sieg, dann Frieden." Was hat Sie dazu veranlasst, das Projekt ins Leben zu rufen?
Daniel Pipes: Das Middle East Forum, dessen Vorsitzender ich bin, startete das Israel Victory Project im Januar 2017. Es passte zu MEFs Ansatz, eine Niederlage radikaler und destruktiver Kräfte im Nahen Osten mittels eines "Weges zum Sieg" anzustreben. IVP profitierte außerdem von Gregg Roman, der 2015 an Bord kam und der seine Qualitäten als Aktivist in den folgenden zwei Jahren unter Beweis stellte, sowie nach der Amtsübernahme von Donald Trump 2017, der einen eigenwilligen politischen Ansatz vertrat ("Ich würde es lieben, derjenige zu sein, der Frieden zwischen Israel und den Palästinensern schafft. Das wäre so eine große Leistung, denn bisher hat es niemand geschafft").
JR: Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch darüber zu schreiben?
Adam Bellow von Post Hill Press. |
Daniel Pipes: Adam Bellow von Post Hill Press kam auf die Idee und fragte mich, als wir uns zufällig im Juni 2022 bei einem Event in New York City begegneten. Ich hatte ein Jahr Zeit, es zu schreiben, und lieferte das fertige Manuskript pünktlich zum Abgabetermin ab, dem scheinbar unscheinbaren 30. September 2023. Der Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 brachte sowohl den palästinensisch-israelischen Konflikt als auch die Debatte darüber derart in Bewegung, dass das Manuskript zurückgezogen und überarbeitet werden musste, mit einem vollständig neuen Schluss. Die neue Version gab ich am letzten Tag des Jahres 2023 ab.
JR: Was war dabei die größte Herausforderung?
Daniel Pipes: Nachdem ich in den vergangenen 25 Jahren etwa siebzig Artikel zum Thema "Sieg Israels" veröffentlicht hatte, war es relativ einfach, das Buch zu schreiben. Zunächst verschaffte ich mir einen Überblick über diese vorhandenen Artikel. Dann, in einem Prozess, der in der Rückschau beinahe magisch erscheint, ordnete ich diese Ideen und Informationen neu, was mich in unerwartete Richtungen führte und zu neuen Einsichten inspirierte.
JR: Was war daran so magisch?
Daniel Pipes: Die Art und Weise, wie sich alles zusammenfügte. Zum Beispiel hatte ich zuvor die Idee des "Islamischen Zionismus" gehabt, also die palästinensische Erfindung von Gegen-Narrative zum jüdischen Zionismus, aber diese konkretisierten sich erst beim Schreiben. Dort erkläre ich, wie Zionisten eine Vision von Palästina als jüdische Nationalheimat formulierten und die Palästinenser daraufhin dasselbe Land zu einem verlorenen islamischen Paradies verklärten, das es so nie gegeben hat. Während Juden in das Land von Milch und Honig zurückkehrten, erfanden die Palästinenser eine intensive Sehnsucht nach dem "Land der Orangenbäume und Olivenhaine". Während die Juden den Staat Israel gründeten, forderten die Palästinenser, ihn durch einen Staat Palästina zu ersetzen. Dieser "Islamische Zionismus" wurde den Palästinensern immer wichtiger und erreichte als ultimativer Akt kultureller Aneignung und nationaler Überhöhung eine fast surreale Intensität, die einen giftigen Hass auf den ursprünglichen Zionismus produzierte, dessen Geschichte leugnete und dessen Zerstörung anstrebte. Dies gipfelte in der Politik der genozidalen Ablehnung Israels.
JR: Was macht den israelisch-arabischen Konflikt so einzigartig?
Daniel Pipes: Angesichts ihrer relativen Stärken sollten eigentlich die Israelis die Forderungen stellen und die Palästinenser die Bittsteller sein. Doch es ist genau anders herum. Die Ursprünge dieser Mentalitäten reichen eineinhalb Jahrhunderte zurück, als zu Beginn des zionistischen Unternehmens in den 1880ern die beiden Parteien einzigartige, diametral entgegengesetzte und langanhaltende Einstellungen zueinander entwickelten.
Zionisten, die nur einen winzigen Bruchteil im Vergleich zur arabischen Bevölkerung ausmachten, verfolgten von dieser Position der Schwäche aus die Strategie der Versöhnung: einen vorsichtigen Versuch, gemeinsame Interessen mit den Palästinensern zu finden und gute Beziehungen zu ihnen aufzubauen, wobei der Schwerpunkt auf wirtschaftliche Vorteile für die Araber lag. Die Araber, von einer Position der demographischen Stärke inklusive dem Schutz der Großmächte aus, verfolgten die Strategie der Ablehnung, einen prinzipiellen Widerstand gegen alles Jüdische und Zionistische.
Viel hat sich im Laufe der Zeit verändert – Kriege und Verträge kamen und gingen, die Machtverhältnisse verschoben sich, die arabischen Staaten zogen sich zurück, Israel gewann erheblich mehr Macht, seine Öffentlichkeit bewegte sich nach rechts – aber diese beiden Ansätze Versöhnung und Ablehnung blieben seit 150 Jahren im Wesentlichen unverändert. Zionisten kauften Land, Palästinenser machten den Verkauf zum Kapitalverbrechen. Zionisten bauten auf, Palästinenser zerstörten. Zionisten sehnten sich nach Anerkennung, Palästinenser förderten die Delegitimierung Israels.
Zionisten bauen, Palästinenser zerstören: die Zerstörung am 7. Oktober im Kibbuz Be'eri. |
JR: Was macht den arabischen Kampf so brutal und kompromisslos?
Daniel Pipes: Eine Mischung aus islamischen Doktrinen, Allianzen, dem historischen Erbe und spezifischen palästinensischen Merkmalen ist für diese außergewöhnlich langanhaltende Radikalität verantwortlich. Islamische Ideen des Dschihad, des Märtyrertums, Palästinas als religiöses Vermächtnis und der Rolle der Juden tragen zu dieser Hartnäckigkeit bei. Außenpolitische Unterstützung durch Großmächte (das Osmanische Reich, Großbritannien, die Nazis, die Sowjetunion), arabische Staaten, Iran, Türkei, Islamisten und die globale Linke hat die Palästinenser dazu ermutigt, an ihren Vernichtungszielen festzuhalten.
Weitere Faktoren sind: Israel als eine Art Nachfolger des Kreuzritterreiches zu sehen; die nahöstliche Tradition des Politizids (die Vernichtung eines Staates und die Vertreibung oder Tötung seiner Bevölkerung); die Fantasie eines "Rechts auf Rückkehr"; die unglaubliche Fähigkeit ihrer Anführer, militärische Niederlagen in Siege umzuwandeln; kartographische Unwissenheit; Revolution als palästinensische Karriere; Verschwörungstheorien; und israelische Zurückhaltung (Mehr dazu in Kapitel 2 des Buches).
JR: Was ist falsch am israelischen Ansatz der Zurückhaltung?
Daniel Pipes: Die israelische Versöhnungspolitik äußert sich auf zwei Arten: Wirtschaftlich und Sicherheitspolitisch.
Konflikte haben immer eine wirtschaftliche Dimension. Üblicherweise schneiden Streitkräfte Versorgungsrouten ab, behindern die Schifffahrt, errichten Blockaden, verhängen Sanktionen und Embargos und lassen ihre Feinde verhungern. Die israelische Politik macht das genaue Gegenteil: Sie verbessern die wirtschaftliche Position der Palästinenser. Ich nenne dies die Politik der Bereicherung. Der Ansatz der Bereicherung ist der stärkste, tiefsitzendste und dauerhafteste israelische Ansatz gegenüber dem Feind. Er entwickelte sich bereits zu Beginn des Zionismus, gegründet auf der naiven Annahme, dass das wirtschaftliche Eigeninteresse der Palästinenser andere Bedenken in den Hintergrund drängen würde und dass sich die Palästinenser aufgrund des wirtschaftlichen Zugewinns mit einer jüdischen Heimat versöhnen würden. Daraus entstand die einzigartige Idee, dass der Erfolg der zionistischen Bewegung nicht von der universellen Taktik abhing, dem Feind die Ressourcen zu entziehen, sondern im Gegenteil die Palästinenser möglichst reich zu beschenken. Die Bereicherung des Feindes wurde zum zionistischen Markenzeichen. Es hat die Araber tatsächlich bereichert, aber ironischerweise hat es auch ihre Ablehnungshaltung verstärkt.
Während der Ansatz der Bereicherung bis in die Anfänge des Zionismus zurückreicht, ist die Beschwichtigung jüngeren Ursprungs, speziell auf den Abend des 13.9.1993 datiert, nach der Unterzeichnung des Osloer Abkommens. Von diesem Datum an ignorierten israelische Politiker und Sicherheitsvertreter palästinensische Verstöße, einschließlich Anstiftung zu Gewalt, illegalen Bauten und sogar Mord, in der Hoffnung, dass dies nur eine Phase auf dem Weg zu einem erfolgreichen Zusammenleben sein würden. Aber auch die Beschwichtigung scheiterte, was zu noch mehr Gewalt und Delegitimierung führte.
JR: Wie funktioniert die Strategie der Bereicherung?
Daniel Pipes: Aus Angst vor einem Zusammenbruch der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), dessen negativen Folgen für Israel und in der Hoffnung, die Hamas etwas weniger aggressiv zu stimmen, hat die Regierung von Premierminister Benjamin Netanyahu diesen beiden Feinden direkt und indirekt große Geldbeträge überwiesen. Die Netanyahu-Regierung stellte den Palästinensern direkt Geldmittel zur Verfügung. Eine Woche vor dem 7. Oktober schenkte Jerusalem der PA im Prinzip 92 Mio. Dollar, indem es die Benzinsteuer halbierte (21 Mio. Dollar) und zusätzlich 71 Mio. Dollar Steuergeldern überwies, zusätzlich zu 90 Millionen Dollar, die Anfang des Jahres bereits flossen.
Wie es sich für eine Regierung gehört, die nicht gerne dabei erwischt wird, ihre Feinde zu bereichern, setzte die Netanyahu-Regierung auf indirekte Methoden, um den Palästinensern zu helfen. Sie subventionierte Wasser, sah bei Wasser- und Stromdiebstahl weg und genehmigte die Erschließung des Hamas Gaza Marine Gasfeldes. Israel half auch in kleineren Dingen, wie medizinischer Versorgung und Touristenvisa, um Kinder an den Strand zu bringen. Ein Sicherheitsbeamter erklärte: "Vielleicht gehen sie an den Strand, anstatt zu demonstrieren." Besser kann man die Bereicherungsfantasie nicht auf den Punkt bringen.
Palästinensische Frauen am Strand von Tel Aviv: Die Lösung? ® Daniel Pipes |
Israel versorgte Gaza sogar in Kriegszeiten. Während des Hamas-Angriffs auf Israel 2012, als Hamas 1.506 Raketen und Geschosse aus Gaza abfeuerte, schickte Israel 124 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten nach Gaza, hielt die Wasser- und Stromversorgung aufrecht und stellte weiterhin Geldmittel bereit. Während des Hamas-Israel-Krieges 2014 schickte die Israelische Stromversorgung Techniker, um Stromleitungen nach Gaza zu reparieren, die durch eine Hamas-Rakete zerstört wurden. Sie riskierte damit das Leben ihrer Mitarbeiter zum Wohle einer feindlichen Bevölkerung.
JR: Welche Strategie schlagen Sie vor, um den "Sieg Israels" zu erreichen?
Daniel Pipes: Man muss die Ablehnungshaltung beenden und durch neue, konstruktivere Ideen ersetzen. Das geschieht in zwei Schritten, wobei der erste die Voraussetzung für den zweiten ist. Als erstes muss man die gegenwärtigen quasi-souveränen Institutionen der PA und der Hamas beseitigen und durch palästinensisch geführte Institutionen unter direkter israelischer Kontrolle ersetzt werden. Zweitens muss eine Kampagne gestartet werden, um die Palästinenser davon zu überzeugen, Israel zu akzeptieren, was ich die Neue Hasbara nenne; überraschenderweise hat Israel nie ernsthaft versucht, das Denken der Palästinenser im Westjordanland und Gaza zu beeinflussen. Es ist an der Zeit, damit zu beginnen.