Frage der Jerusalem Post an ihre Kolumnisten: "Jerusalem und Damaskus sagen, sie wollten Krieg verhindern und bereiten sich doch auf einen Angriff der jeweils anderen Seite vor und eskalieren in ihrer Rhetorik. Wie stehen die Chancen, dass ein Krieg, den angeblich keiner haben will, tatsächlich ausbricht? Wenn ein Krieg näher rückt, wie kann er verhindert werden?" Alle Antworten stehen (in Englisch) auf "Burning Issues #34: War with Syria?"
Das Gerede von Krieg und gleichzeitigen Verhandlungen zeigt die außergewöhnliche Instabilität und Veränderlichkeit der syrisch-israelischen Beziehungen dieser Tage. Unter schwerem Druck wegen der Rolle seiner Regierung und vielleicht seiner eigenen bei der Ermordung Rafiq al-Hariris versucht Syriens Baschar al-Assad verzweifelt das Thema zu wechseln. Diese Zwiespältigkeit, nicht zu wissen ob man zu Krieg oder Frieden übergehen soll, stellt seine Begrenztheit als Führer zur Schau. Ich sage dazu immer: Hoffen wir, dass er ein besserer Augenarzt als Diktator ist.
Was Ehud Olmert angeht, so bewies er letztes Jahr im Libanon, dass er so grauenhafter Militärchef ist, dass jetzt eine syrische Intifada auf den Golanhöhen als reale Möglichkeit droht. Und seine enorme politische Unbeliebtheit macht ihn empfänglich für Verhandlungen, die ein stärkerer israelischer Premierminister ausschlagen würde.
Diese ungewöhnliche Kombination der Umstände macht die Konfrontation Damaskus-Jerusalem ungewöhnlich instabil. Inkompetenz hat eine Art, Unvorhersehbarkeit zu generieren. Ich kann die Wahrscheinlichkeit eines Krieges nicht bewerten, außer zu sagen, dass sie Besorgnis erregend real ist.
Abschreckung bietet die beste Chance einen Krieg zu vermeiden. Die israelische Regierung sollte solch überzeugende Argumente zusammenstellen, dass selbst al-Assad die Torheit seines Spiels mit diesem besonderen Feuer begreifen kann.