Die National Review Online fragte eine Gruppe Experten: "Am Dienstag veröffentlichte Pew eine Umfrage, die darauf hindeutet, dass – unter anderem – die Unterstützung für Selbstmord-Bombenanschläge in der muslimischen Welt zurückgeht. Wie ermutigend ist diese Umfrage? Was können wir tun – als Regierung, als Privatinstitutionen – um diese Information konstruktive zu nutzen?" Alle Antworten finden Sie auf "Suicide Reversal?"
Es ist eine gute Nachricht, wenn die muslimische Unterstützung für Selbstmord-Bombenanschläge tatsächlich zurückgeht. Aber das muss nicht viel mit dem zu tun haben, was die Macher der Umfrage vermuten: mit verbesserten persönlichen Umständen. Zwei andere Faktoren sind wahrscheinlich wichtiger.
Erstens: Da Muslime selbst (in Ländern wie Marokko, Algerien, Ägypten, dem Irak und Pakistan) Opfer von Selbstmord-Bombenanschlägen werden, lehnen sie diese Taktik zunehmend ab. Das Pew Global Attitudes Project (Projekt weltweite Einstellungen) selbst vermerkte im Juni 2006, dass diese "Verschiebung in Jordanien besonders dramatisch ist, wahrscheinlich als Antwort auf den verheerenden Terroranschlag in Amman im letzten Jahr; 29 Prozent der Jordanier betrachten Selbstmordanschläge als oft oder manchmal gerechtfertigt; im Mai 2005 waren es noch 57 Prozent."
Zweitens scheinen die Muslime sich zunehmend bewusst zu sein, dass die terroristischen Aktivitäten des Osama bin Laden einen weniger erfolgreichen Weg zur Umsetzung der islamistischen Ziele der Einführung der Schari'a und der Schaffung eines Kalifats bietet als der politische, gesetzestreue Pfad des Recep Tayyip Erdoğan, dem triumphierend neu gewählten Premierminister der Türkei. Während der Terrorismus seine eigenen Antikörper stimuliert und keinen plausiblen Weg an die Macht bietet, erweist es sich in so unterschiedlichen Orten wie Ägypten, der palästinensischen Autonomie, dem Libanon, dem Irak und Bangladesch, wie auch im Westen, als erfolgreich, sich durch das System nach oben zu arbeiten.
Daher hat diese Umfrage subtilere und mehrdeutigere Auswirkungen, als es zunächst erscheinen mag.