Herz und Kopf gehen manchmal verschiedene Wege und sie tun das heute bei mir, während die Iraner wählen gehen, um bei den halb-legitimen Präsidentschaftswahlen in ihrem Land abzustimmen.
Diese Wahlen sind von vielen Problemen geplagt – darunter Einschränkungen dazu, wer für das Präsidentenamt kandidieren darf, welche Themen diskutiert werden dürfen und die Genauigkeit des Wahlergebnisses – aber die wichtigste Limitierung betrifft die Machtfülle des Präsidenten, der erkennbar nicht der mächtigste Politiker des Landes ist.
Dieser Titel gehört stattdessen dem Geistlichen Führer oder rahbar, bis 1989 Ayatollah Khomeini und seitdem Ali Hoseyni Khamenei. Der rahbar kontrolliert Schlüsselinstitutionen (die Außenpolitik, das Militär, die Strafverfolgungsbehörden, das Justizsystem) der Islamischen Republik Iran. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der Präsident in erster Linie mit den weicheren Bereichen, so Wirtschaft und Bildung. (Ein Kontrast, den ich 2003 in "The Iranian President's Power" diskutierte.)
Mit zwei wichtigen Ausnahmen steht der rahbar auf einer Stufe mit dem Präsidenten auf Lebenszeit (wie Ägyptens Hosni Mubarak) oder König auf Lebenszeit (wie Jordaniens Abdallah II.), während der iranische Präsident ihren lakaienhaften Premierministern gleicht. Die Ausnahmen erklären, warum der iranische Präsident besser bekannt ist als seine Amtsbrüder: Er wird direkt gewählt und der rahbar, der damit seinen religiösen Charakter behält, hält sich abseits der offenen Politik. Zusammen tragen diese beiden Faktoren zu der Anomalie bei, dass der iranische Präsident als öffentliches Gesicht eines Regimes dient, das er nicht kontrolliert.
Das bedeutet: Wer auch immer zum Präsidenten gewählt wird, ob nun Mahmud Ahmadinedschad oder sein größter Konkurrent Mir Hussein Moussawi, wird nur eingeschränkten Einfluss auf die Fragen haben, die die Welt draußen am meisten beunruhigt – Irans Streben nach dem Bau von Atombomben, die Khamenei voraussichtlich rasch vorantreiben, wie er es in den vorhergehenden Jahrzehnten auch machte.
Daher steht mein Herz auf der Seite der vielen Iraner, die verzweifelt den widerwärtigen Ahmadinedschad von der Macht entfernt sehen wollen; aber mein Kopf sagt mir, dass es am besten ist, wenn er im Amt bleibt. Als Mohammed Khatami Präsident war, lullten seine süßen Worte viele Menschen ein, so dass sie gleichgültig wurden, selbst als das Atomwaffenprogramm sich in seiner Amtszeit entwickelte. Wenn das Bild unverändert bleibt, dann ist es besser einen kriegslüsternen, apokalyptischen, geradeaus redenden Ahmadinedschad zu haben, der die Welt in Angst versetzt, als einen süße Worte von sich gebenden Moussawi, der sie wieder in den Schlaf lullt, während Tausende Zentrifugen vor sich hin surren.
Und so bin ich gegen mein eigenes Selbst für Ahmadinedschad.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese pragmatische Sicht die zarten Gefühle von Linken wie Daily Kos und Rachel Maddow schockt, aber es weder das erste Mal, dass Linke mit ihren Herzen denken, noch das erste Mal, dass ihre nicht denkenden