Eine aktuelle Meinungsumfrage von Pew zeigt bei Republikanern 79 Prozent Zustimmung für Israel gegenüber den Palästinensern, gegen magere 27 Prozent bei den Demokraten; das hat in pro-israelischen Kreisen für Aufruhr gesorgt. Aber diese Art Verhältnis besteht mit wenige Änderung schon während des gesamten 21. Jahrhunderts.
Als Beleg beachten Sie die 13 Meinungsumfragen, die ich von 2002 bis 2018 in einem Blogeintrag namens "Republicans and Democrats Look at the Arab-Israeli Conflict"[i] gesammelt habe. Ordnet man die Umfragen miteinander an (was meine Rechercheurin Delaney Yonchek sorgfältig gemacht hat), dann stellt man fest, dass die Einstellungen innerhalb bestimmter Bandbreiten verbleiben. Wohlwollende Einstellungen von Republikanern zu Israel bewegen sich zwischen 59 und 84 Prozent, bei einem Durchschnitt von 73 Prozent. Wohlwollende Einstellungen von Demokraten bewegen sich zwischen 24 und 64 Prozent, bei einem Durchschnitt von 44 Prozent.
Doch die Pew-Umfrage von 2018 zeigt eine größere Lücke als je zuvor (52 Prozent), jedoch sind die republikanischen pro-Israel Empfindungen höher und die der Demokraten niedriger gewesen, daher liegen sie durchaus innerhalb der Bandbreite der letzten 16 Jahre.
Mit anderen Worten: Es gibt keine dramatische Verschiebung in den Einstellungen. Das Muster weit positiverer republikanischer und weniger positiver demokratischer Einstellungen ist seit vielen Jahren vorhanden. In letzter Zeit ist nichts passiert, das nahelegen würde, dass dieses Muster endet. Obama und Trump haben beide ihren Teil dazu beigetragen diesen Trend zu bestärken.
Es lohnt sich, auch einen Blick auf Einstellungen gegenüber den Palästinensern zu werfen. Republikanisches Verständnis für sie ist verschwindend gering, bei 1 bis 16 Prozent, mit einem Durchschnitt von 8 Prozent. Demokratisches Wohlwollen reicht von 9 bis 27 Prozent bei einem Durchschnitt von 18 Prozent – keine unbedingt hohe Zahl.
Unter der Annahme, dass beide Parteien in etwa dieselbe Zahl an Anhängern haben, ignoriert die Unabhängigen und bildet den Durchschnitt der Gesamtzahlen, dann bekommt man 59 Prozent Parteimitglieder, die Israel positiv gegenüber stehen und 13 Prozent, die den Palästinensern gegenüber positiv eingestellt sind – ein Verhältnis von 4,5 zu 1. Das passt wiederum in den Durchschnitt über die Jahrzehnte, wie er von einer Gallup-Umfrage festgestellt wurde.
Ich würde sagen, Israel steht in den Vereinigten Staaten gut da. Ja, es könnte einen Zusammenbruch der Unterstützung geben, wie es in Europa nach der Erklärung von Venedig im Jahr 1980 geschah, aber solange die konservative Unterstützung konstant ist, bleibt das eine Aussicht, die sich in weiter Ferne befindet.
[i] Republikaner und Demokraten betrachten den arabisch-israelischen Konflikt
Update vom 1. Februar 2018:
(1) Jonathan Tobin vermerkt, dass die demokratischen Kongress-Mitglieder zum Teil wegen ihrer Feindseligkeit gegenüber Trump Israel gegenüber kühl sind.
(2) Eugen Tarnow von Avalon Business Systems rechnete diese Zahlen durch und fertigte die beiden Diagramme unten an. Er stellte fest, dass Wohlwollen sowohl Israel und den Palästinensern gegenüber zwischen den Republikanern und Demokraten korreliert, was bedeutet, dass diese Trends gemeinsam auf- und abgehen. Er erklärt:
Wir können die Korrelation erkennen, indem wir den Anteil des republikanischen Wohlwollens für Israel auf der X-Achse und die der Demokraten auf der Y-Achse einzeichnen. Ein kurzer Blick zeigt, dass sie sich miteinander bewegen, eine fast gerade Linie mit einer 40-Grad-Neigung bilden, bei der die Demokraten ununterbrochen etwa 30% weniger Wohlwollen zeigen.
Es gibt nur eine Ausnahme: 2018 nahmen die Sympathien der Demokraten für Israel im Vergleich mit der der Republikaner drastisch ab. Dieser Ausreißer spiegelt wahrscheinlich zunehmende Polarisation: Trump ist nett zu Israel, also bewegen sich die Demokraten in die entgegengesetzte Rrichtung.
Mit der Sympathie für die Palästinenser ist es ähnlich, obwohl weit niedrigere Zahlen bedeuten, dass die Kurve mehr statistischen "Lärm" hat, was die Korrelation verringert. Hier korreliert die Sympathie mit Ausnahme der Jahre 2016 und 2018. Das legt nahe, dass Trump das Muster zweimal gestört hat.
Kommentar: Diese Analyse hat für Israel günstige Folgen; sie legt nahe, dass Trump die Ursache der beispiellosen Spaltung ist und daher sein Abgang von der Bühne die Parteien wieder mehr auf eine Linie bringen sollte.