"Laut Gott ist uns unser Alter auf die Stirn geschrieben."
Arabisches Sprichwort"Setz' dich auf einen Bienenstock und sage, das sei Schicksal."
Ein weiteres arabisches Sprichwort[1]
Trotz wiederholter tödlicher Massenpaniken und anderer Katastrophen während der jährlichen muslimischen Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen weiterhin jedes Jahr Tausende die Reise. Viele Kritiker sagen, die saudische Regierung müsse mehr tun, um solche Tragödien zu verhindern, doch die Saudis haben oft darauf reagiert, indem sie auf "Gottes Willen" verwiesen. |
Nachdem am 21. September 2015 ein Baukran in die Große Moschee in Mekka fiel und 114 Menschen tötete sowie 394 verletzte, besuchte der Imam der Moschee, Abdul Rahman Al Sudais die Verletzten und sagte ihnen bei dem Treffen: "Das ist Gottes Wille."[2]
Ähnlich war es im Februar 2004, nachdem eine Massenpanik in Mina mindestens 244 Haddschis (Pilger) tötete; in der Stadt nahe Mekka reagierte der saudische Haddsch-Minister Iyad Madani widersprüchlich: "Alle Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung eines solchen Vorfalls wurden getroffen, aber es ist Gottes Wille."[3]
Und als im Juli 1990 Pilger von einer Brücke über die übefüllte al-Mu'aysim-Passage fielen, eine Panik einsetzte und etwa 1.400 Haddschis ihr Leben verloren, übernahm König Fahd (regierte von 1982 bis 2005) weder Verantwortung für den fehlerhaften Bau der Brücke, noch entschuldigte er sich bei den Familien. Stattdessen schrieb er den Vorfall "Gottes unaufhaltsamem Willen" zu.[4]
Saudische und iranische Sichtweisen
Diese saudischen Führer antworteten wie Fatalisten - Menschen, die darauf warten, dass es Veränderungen gibt "ohne etwas zu tun, um solche Veränderung herbeizuführen" oder glauben, dass sein wird, was sein muss, ohne Rücksicht darauf, was eine Person deswegen unternimmt. Sie passen genau in den muslimischen Glauben in maktub (Arabisch für "es ist geschrieben") und qisma (Arabisch für "von Gott vorherbestimmtes Schicksal"[5] oder "der Anteil des Schicksals, gut oder schlecht, der jedem Menschen besonders zugeteilt und bestimmt ist").[6]
Es lohnt sich festzuhalten, dass Fatalismus hauptsächlich negativ genutzt wird, nur um auszudrücken, was man sich nicht wünscht: "Es steht geschrieben" rechtfertigt Bauern, wenn sie sich nicht auf Dürre vorbereiten, wenn Eltern ihre Kinder nicht gegen Polio impfen lassen oder Händler nicht auf Feuer eingerichtet sind. Saudische Offizielle führen jedoch nicht Gottes Willen an um - sagen wir mal - die große Menge an billig zu fördernden Ölreserven auf ihrem Territorium zu erklären.
Aber offizieller saudischer Fatalismus ist nicht das Ende der Geschichte. Die nicht weniger frommen Führer des Iran lehnten diesen Fatalismus mit bitterem Hohn ab. "Das ist nicht der Wille Gottes", antwortete Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani auf Fahd; ja, ein Erdbeben passt auf die Beschreibung von "Gottes unwiderstehlichen Willen", aber nicht der Zusammenbruch einer von Menschen gebauten Brücke.[7] Der Leiter der iranischen Justiz, Ayatollah Mohammed Yazdi, machte sich über Fahds Erklärung lustig, während iranische Medien darum wetteiferten die saudischen Machthaber zu verspotten. Kayhan International deutete auf den kriminellen Vorsatz des Ereignisses und nannte es "keinen Unfall, sondern ein Pogrom."[8] Man fragte, ob die Tragöde der Wille Gottes war oder der des Großen Satan (d.h. der US-Regierung).[9] Ein Editorial in der Zeitung Resalat gab die traditionelle schiitische Feindseligkeit gegenüber Sunniten wieder, indem die gesamte Vorstellung des Fatalismus lächerlich gemacht wurde:
Fahd hat den Vorfall, der auf seine Gottlosigkeit, Unfähigkeit und Ineffizient zurückzuführen ist, "göttlichem Willen" zugeschrieben, als er sagte: "Sie hatten sehr viel Glück an diesem heiligen Ort gestorben zu sein, denn ihre Stunde war gekommen und sie hätten an einem unheiligen Ort sterben können." Das erinnert an den "Fatalismus" in der Philosophie, die von den Klerikern der Königshöfe ausgeheckt wurde, um die Verbrechen zu rechtfertigen, die von korrupten muslimischen Führern 1.400 Jahre [muslimischer Geschichte] hindurch begangen wurden.[10]
Nach der Lesart der iranischen Führer ist Fatalismus demnach ein Mittel, das von eigennützigen muslimischen Despoten ausgebrütet wurde, nicht etwas, das der Religion innewohnt.
In Reaktion auf diese Angriffe konterte ein saudische Regierungssprecher: "Ist irgendein Mensch seit der Schöpfung in der Lage gewesen einen von Gott gewollten und auf der ewigen Tafel eingemeißelten Todeszeitpunkt zu verhindern? Es war der Wille Gottes. Sein Urteil und seine Entscheidung können nicht abgewendet werden."[11] Die Saudis behaupteten sogar, diejenigen, die eine menschliche Erklärung für die Brückenkatastrophe suchten, "glauben nicht an Gottes Willen".[12]
Diese Feindseligkeit zwischen zwei mehrheitlich muslimischen Ländern mit islamistischen Herrschern wirft eine weitergehende Frage auf: Sind Muslime erkennbar fatalistischer als Nichtmuslime? Oder ist Fatalismus nur eine bequeme Antwort, wie Teheran behauptet, "um Verbrechen zu rechtfertigen"? Oder ist das vielleicht ein orientalistisches Stereotyp?
Philosophische und theologische Diskussion
Die Frage der Kontrolle des Menschen über sein eigenes Schicksal ist seit dem antiken Griechenland Thema philosophischer Diskussion gewesen. Das Dilemma sieht so aus: Wenn der Mensch die Fähigkeit hat Entscheidungen zu treffen, verringert das Gottes universale Macht. Wenn aber Gott alle Entscheidungen trifft, tragen die Menschen keine Verantwortung für ihre Taten, was Konzepte wie Gerechtigkeit und Bestrafung zunichte macht.
Diese Auseinandersetzung blühte im klassischen islamischen Zeitalter auf, als führende philosophische und theologische Köpfe sie aufnahmen.[13] Es entstanden zwei Hauptschulen islamischen Denkens: Die Qadariya argumentierte für den freien Willen, die Jabriya machte geltend, dass Gott durch Menschen handelt und der Einzelne dabei nicht mitbestimmen kann.[14] In seiner radikalsten Form (von einer frühen Sekte namens Jahmiya vorangetrieben), behauptet der zweite Ansatz, dass menschliches Tun "nur metaphorisch ist, wie die Sonne 'handelt', wenn sie [abends] untergeht."[15] Der Historiker Bernard Lewis gibt dieses Argument mit einer Analogie wieder:
In der großen Diskussion zur Frage der Vorherbestimmung oder der freien Willensentscheidung unter muslimischen Theologen des Mittelalters dienten [Schach und Backgammon] manchmal als Symbole und Modelle. Ist das Leben ein Schachspiel, in dem der Spieler bei jedem Zug die Entscheidung trifft, wo Geschick und Voraussicht ihm den Erfolg bringen können? Oder ist es eher Backgammon, wo ein Mindestmaß an Geschick das Ergebnis schneller herbeiführen oder hinauszögern kann, wo aber der Ausgang vom wiederholten Würfeln bestimmt wird?[16]
Der Forscher As'ad Abu Khalil stellt fest: "Es gab im Islam nie eine monolithische Sicht der Vorherbestimung und des freien Willens. Fakt ist, dass genau diese Frage zur Verantwortung Gottes und der des Volks für das Handeln im Herzen der vielen Spaltungen im islamischen Denken liegt."[17]
Diese Debatte wird heute fortgesetzt[18] und bringt eine beträchtliche Menge an Sekundärliteratur hervor. Zum Beispiel analysiert ein Buch das eng gefasst Thema "Das Konzept des Schicksals in der arabischen Welt, wie es sich in der modernen arabischen Literutur spiegel".[19] Doch dieser Streit ist hier nicht das Thema. Stattdessen geht es um die Frage: Sind Muslime fatalistischer als Nichtmuslime?
Fatalismus ausfindig machen
Viele moderne Nichtmuslime beobachteten, dass Muslime an ein nicht veränderbares Schicksal glauben, das im Vorhinein geplant ist. Einige repräsentative Beispiele:
1810 schreib Louis de Corancez, ein nach Arabien gereister Franzose, die Orientalen "sind immer zufrieden mit ihrem gegenwärtigen Zustand"; Grund sei ihre Eigenschaft der "absoluten Resignation", die er als "unverwechselbare Eigenschaft" ihres Charakters empfand.[20]
Beeinflusst von ihrem Glauben an die Vorherbestimmung zeigen die Männer in Zeiten der leidvollen Ungewissheit eine beispielhafte Geduld und, nach jedem betrüblichen Ereignis, einen bemerkenswerten Grad an Ergebenheit und Seelenstärke, der fast an Apathie grenzt... Während der Christ einfach sich selbst für jedes unerwünschte Ereignis verantwortlich macht, von dem er glaubt, er habe es selbst über sich gebracht oder es hätte vermieden werden können, erfreut sich der Muslim in allen Unbeständigkeiten des Lebens eines bemerkenswerten Gleichmuts des Gemüts... Derselbe Glaube an die Vorherbestimmung macht die Muslime völlig frei von Vermutungen bezüglich seines zukünftigen Handelns oder jeglicher Ereignisse in der Zukunft.[21]
Die Briten fanden den Glauben an Vorherbestimmung derart charakteristisch, dass ein Wort arabisch-persisch-türkischer Herkunft, kismet, 1849 erstmals in der Bedeutung von "Schicksal, Glück" ins Englische übernommen wurde.[22]
Die Briten fanden den Glauben an Vorherbestimmung derart charakteristisch muslimisch, dass ein Wort arabisch-persisch-türkischer Herkunft, kisemt, 1849 erstmals ins Englische übernommen wurde; es bedeutet "Schicksal, Glück". Das Broadway-Musical Kismet von 1953 spielt in einem fiktiven Bagdad und erzählt von Dichtern und Kalifen. Der Text eines Liedes klagt: "Schicksal! Schicksal kann eine Falle auf unserem Weg sein, / die bittere Tasse deiner Tränen / dein Wein des Zorns." |
Die maßgebende Catholic Encyclopedia von 1907-12 erklärte, dass die muslimische Vorstellung von Gott, dazu die "orientalische Neigung die Individualität des Menschen zu schmälern" zu einer islamischen "Theorie der Prädestination führte, die an Fatalismus grenzt". Sie behauptete, der orthodoxe Islam meine, "alle guten und bösen Taten und Ereignisse finden aufgrund der ewigen Anordnungen Gottes statt".[23]
Später nahmen britische Soldaten und Verwaltungskräfte, die mit Muslimen zu tun hatten, Fatalismus als Tatsache des Lebens wahr und bezogen das in ihr Handeln ein.
- Winston Churchill schrieb 1899 beim Nachdenken über seine Erfahrungen im Sudan, der Islam beinhalte "eine furchtsame Apathie. Die Auswirkungen sind in vielen Ländern offensichtlich. Es gibt überall, wo die Anhänger des Propheten herrschen oder leben unbedachte Gewohnheiten, nachlässige Landwirtschaftssysteme, schwerfällige Handelsmethoden und Unsicherheit bei Landeigentum."[24]
- T.E. Lawrence, britischer Held des Ersten Weltkriegs und Autor von Seven Pillars of Wisdom [Die sieben Säulen der Weisheit], stellte fest, dass die Araber "das Geschenk des Lebens widerspruchslos, als unumstößlich akzeptiert hatten. Für sie war es etwas Unvermeidbares, dem Menschen mitgebracht, ein Nutzrecht außerhalb ihrer Kontrolle."[25]
- Das britische Außenamt entwarf 1951 ein Memorandum, um zu erklären, warum die Iraner entgegen jeder Vernunft darauf bestanden, dass ihre Ölindustrie unter iranischer Kontrolle stehen müsse. Das Memo erklärt: "Oft fallen sie, nachdem sie feststellen, dass die Welt ihre Träume nicht erhört, in Trägheit zurück und halten keinen Versuch durch ihre Ideen mit der Realität in Einklang zu bringen. Diese Neigung wird vom Fatalismus ihrer Religion verstärkt."[26]
Amerikaner, die die saudischen Öllizenzen in der Hand hatten - eine fast koloniale Konstellation in der Hochphase Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts - stellten ebenfalls Fatalismus fest, wie es der Historiker Anthony Cave Brown wiedergibt: "Diese Araber wurden nicht durch einen Wunsch ihr Schicksal zu verbessern zur Arbeit bei Aramco gelockt. Sie glaubten ihr Los im Leben sei bereits von Allah festgelegt."[27]
Bis etwa 1980 pflichteten Fachleute dem bei. Die finnische Anthropologin Hilma Granqvist schrieb 1947, Muslime glauben, dass "der Mensch in kleinen Dingen wie in großen dem Schicksal unterworfen ist".[28] Der große Orientalist G. E. von Grunebaum formulierte dieselbe Idee in seinem bombastischen deutschen Stil:
Der Muslim fühlt zutiefst des Menschen Unbedeutendheit, die Ungewissheit seines Schicksals und die Allmacht der nicht kontrollierbaren Macht über sich. Daher ist er vielleicht bereitwilliger als Westler vollendete Tatsachen hinzunehmen.[29]
Der amerikanische Soziologe Morroe Berger verallgemeinerte, Araber nähmen hin, "was von Gott bestimmt ist und in der Tradition zementiert wurde".[30] Raphael Patai, ein israelischer Anthropologe, erklärte: "Was immer der Mensch ist oder tut und was immer ihm widerfährt, ist direkt von Allah gewollt"; als Ergebnis "macht muslimischer Fatalismus ... die Menschen jeder Bemühung dem Streben nach eigener Verbesserung abgeneigt."[31]
Sich als Christen Bezeichnende verfechten diese Sichtwiese weiter. Pat Robertson, Medienmogul und einmal Kandidat für die US-Präsidentschaft, findet "im Islam enormen Fatalismus in dem Sinne, dass Allah die Dinge einrichtet und dann loslässt. Und das ganze Konzept des Kismet oder Schicksals oder es ist der Wille Allahs ... Du hat Fliegen im Gesicht? Das ist der Wille Allahs. Ein Kind hat Hunger? Das ist der Wille Allahs."[32] David Burrell, ein christlicher Theologe, ist vom greifbaren Gefühl der Muslime für die Anwesenheit Gottes beeindruckt:
Gott ist der Ernährer, dem wir ermahnt sind Dank für unser Handeln zugunsten anderer zu geben. Wir dürfen nie vergessen, dass unser Leben in jedem Moment aus der Hand Gottes kommt und ebenso unser Schicksal. Letzteres kann leicht eine Form von "Fatalismus" hervorbringen, in dem die allgegenwärtige Redewendung "Insch'Allah" (so Gott will) eine Ausrede dafür wird keinerlei Initiative zu übernehmen.[33]
Westliche Populärkultur verweist gelegentlich auf muslimischen Fatalismus. Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie lebte lange Jahre mit ihrem Mann und Archäologen im Irak und beschrieb in einem Roman von 1951 die Gesinnung der Iraker: "Keine Sorgen, ob man Erfolg hat oder scheitert... Werft die Verantwortung auf den Allerbarmer, den Allwissenden." Sie stellte auch die daraus entstehende "Gelassenheit und den Fatalismus" fest.[34] Das Broadway-Musical Kismet von 1953 erzählt von Dichtern und Kalifen. Eine Musikgruppe aus Seattle nennt sich Maktub.[35]
Pat Robertson, christlicher Medienmogul und einmal Kandidat für die US-Präsidentschaft, findet "im Islam enormen Fatalismus ... Du hast Fliegen im Gesicht? Es ist Allahs Will. Ein Kind hungert? Es ist Allahs Wille." |
Christen im Nahen Osten erkennen bei ihren muslimischen Nachbarn Fatalismus. Henry Habib-Ayrout, ein Jesuit und Anthropologe, beobachtete 1952, die Mentalität der ägyptischen Bauern "von fatalistischer und statischer Ordnung ist" und den Bauern nicht erlaubt aktiv zu werden.[36] Die Soziologin Sania Hamady stellte fest: "Der Araber offenbart einen dominanten Glauben an den Einfluss der Vorherbestimmung und des Fatalismus." Sieh zieht daraus direkte Folgen für das Alltagsleben, denn "menschliche Verantwortung für Versagen und Erfolg wird hauptsächlich Gott zugeschrieben, die Einzelperson fühlt sich nicht zur Arbeit angetrieben, um seine weltlichen Ziele zu erreichen." Im Ergebnis kommt sie zu dem Schluss: "Der durchschnittliche Araber hat eine Lebensanschauung, die komplett unbedacht ist."[37]
Auch einige muslimische Wissenschaftler machen Fatalismus aus. Der iranische Ökonom Jahangir Amuzegar erkennt einen "fatalistischen Charakterzug in der persischen Psyche" und der Historiker Homa Katouzian schreibt vom "unvorstellbaren Fatalismus" des Iran.[38] Kanan Makiya, ein irakischer Sozialwissenschaftler, stellt einen "extremen Fatalismus ... vielleicht ein Charakteristikum der islamischen Kultur allgemein" fest.[39]
Umfrageforschung stellt Fatalismus fest
Tabelle 1: Pew Meinungsumfrage - Glaube an Vorherbestimmung: % derjenigen, die sagen, sie glauben an das Schicksal |
Umfrageforschung bestätigt diese Sichtweisen. In einer Umfrage bei 347 amerikanischen Muslimen stimmten 33 Prozent der Aussage zu "Alles im Leben ist von Gott festgelegt"; 38 Prozent "Gott erlaubt dem Menschen im Leben einige freie Entscheidungen; und nur 29 Prozent "Gott gibt dem Menschen völlige Entscheidungsfreiheit".[40] Die Pew-Stiftung fragte 2012 Muslime in 23 Ländern von Bosnien bis Indonesien: "Glauben Sie an Vorherbestimmung oder Schicksal (Kismet/Qadar)?"; es wurde weit verbreiteter Fatalismus festgestellt:
Mulime weltweit machen sich Vorherbestimmung oder Schicksal ... weithin zueigen. In 19 der 23 Länder, in denen die Frage gestellt wurde, sagen mindestens 7 von 10 Muslimen, dass sie an das Schicksal glauben.[41]
In vier der fünf Regionen, in denen die Frage gestellt wurde, glaubt ein Mittel von rund 90 Prozent an Schicksal (s. Tabelle 1).
In einer weiteren Studie zeigt ein Fragebogen der World Values Survey von 2004, dass Muslime fatalistischer sind als Christen, wenn auch nur marginal stärker als die griechischen-orthodoxen Christen, aber weit stärker als Protestanten (s. Tabelle 2 weiter unten).
Muslime bringen Fatalismus zum Ausdruck
Jede Menge Muslime bringen fatalistische Ansichten zum Ausdruck. Ein paar dokumentierte Beispiele:
Als der ungekämmte Saddam Hussein im Dezember 2003 von US-Truppen in einem Loch im Boden gefangen genommen wurde, kommentierte der Lokaljournalist Dhaif Rayhan Mahmud bitter: "Wir Muslime glauben nur an das Schicksal. Es war Gottes Wille."[42] Ende 2004 wurde ein Geldwechsler in Bagdad zur anhaltenden, willkürlichen Gewalt gefragt, die seine Stadt zerfetzt; er bot eine fatalistische Sichtweise: "Wir müssen weiter normal leben, denn unser Schicksal liegt in Gottes Hand. Gott allein wird entscheiden."[43]
Jahrzehnte Misswirtschaft mit Wasser ließen den Schatt-el-Arab, den Zusammenfluss von Tigris und Euphrat, als ökologische Katastrophe zurück; zu den Problemen gehört, dass Salzwasser aus dem Persischen Golf weiter als je zuvor den Fluss hinauf reicht. Die New York Times erklärt, dass dies "die Süßwasser-Fischerei, den Viehbestand, Ackerfrüchte und Dattelpalmen-Haine verheert, die die Gegend einst berühmt machten; dadurch wurden Zehntausende Bauern zur Abwanderung gezwungen." Und wie reagierte die irakische Regierung auf diese menschgemachte Katastrophe? "Wir können nicht kontrollieren, was Gott tut", sagte der stellvertretende Direktor für Wasserressourcen in Basra; damit klang er eher wie ein Versicherungsgutachter.[44]
Überblick zu Werten weltweit |
Fatalismus ist - wenig überraschend - unter Kriegsbedingungen weit verbreitet. Ein amerikanischer Muslim, der dabei war sich den Mudschaheddin in Bosnien anzuschließen, kündigte an: "All unsere Schicksale sind bereits aufgeschrieben. Die Zeit unseres Todes ist ebenfalls bereits geschrieben."[45] Der Schaffner eines algerischen Zugs, der oft von islamistischen Rebellen angegriffen wurde, antwortete auf die Frage, ob er um sein Leben fürchtet: "Wir Muslime glauben an das Schicksal. Ob wir in unseren Betten oder in diesem Zug sterben, ist also am Ende egal."[46] Fatih Çoban (33), ein privater Sicherheitsmann, fuhr in Istanbul in der U-Bahn, als ihn eine Metallstange, vermutlich von einer Baustelle, schwer verletzte; sie durchstach seinen Körper und durchbohrte seine Hüfte. Die Familie möchte keine Rechtsmittel gegen die U-Bahn-Betreiber einlegen, weil, so erklärte sein Vater, "das Gottes Wille ist. Was immer in deinem Schicksal geschrieben steht, wird mit dir geschehen."[47]
Fatalismus hat offensichtlich eine Anziehungskraft für diejenigen, die blamable oder peinliche Aktivitäten betreiben. Ein muslimischer Vertreter einer Bierfabrik in Ägypten wird gefragt, wie er seine Arbeit mit seiner Religion in Einklang bringt: "Was kann ich tun? Alles ist im Vorhinein geschrieben und Gott hat mir die Arbeit hier zugeteilt."[48] Wenige muslimische Homosexuelle haben die Bedrohung durch AIDS und andere sexuell übertragene Krankheiten ernst genommen, erfährt man; ihr übliches Denken ist: "Ist uns egal. Leben und Tod liegen in der Hand Gottes."[49] "Heroin ist in mein Schicksal geschrieben", sagte ein pakistanischer Süchtiger, eine Nadel im Arm und eine Gebetsmütze auf dem Kopf. "Niemand kann seinem verordneten Schicksal entgehen."[50]
Im Westen lebende Muslime geben ebenfalls diesen Ansichten Ausdruck. Eine türkische Studentin in Paris bezeichnet sich selbst als "fatalistisch".[51] In der Folge des Absturzes eines Egypt Air-Flugzeugs vor New York sagte Imam Ghazi Khankan vom Islamic Center of Westbury (Bundesstaat New York), als Muslimen "ist uns befohlen, vom Augenblick unserer Geburt an so geduldig wie möglich zu sein. Gott weiß, wann wir sterben werden. Das ist keine Strafe, das ist Schicksal."[52] Während christliche Häftlinge in der Schweiz, wie Fr. Alain René Arbez berichtet, zu verstehen versuchen, was sie ins Gefängnis brachte, reagieren Muslime "gewöhnlich auf fatalistische Weise, weil alles, was geschieht, von Gott erwünscht ist".[53]
Forscher finden keinen Fatalismus
Trotz dieser Masse an Belegen stimmen die gegenwärtigen Nahostforscher in überwältigender Mehrheit der Meinung nicht zu, dass Muslime unverhältnismäßig fatalistisch eingestellt sind. Der Historiker R. Stephen Humphreys verachtet diese "europäischen Kommentatoren des frühen zwanzigsten Jahrhunderts", die
bei der Ergebung und Passivität muslimischer Gesellschaften bleiben, dem mutlosen Bemühen die Institutionen und Werte beizubehalten, die für einen islamischen Lebensstil unerlässlich sind, die sie bei muslimischen Völkern wahrnehmen. So absurd es jetzt scheint, viele Jahrzehnte lang behaupteten die einflussreichsten Auslands-"Experten", der Islam sei inhärent eine Religion des Fatalismus und der Lethargie, obwohl er natürlich von nicht vorhersagbaren, kurzen und irrationalen Gewaltausbrüchen durchsetzt ist.[54]
Eine von Hani Fakhouri in Ägypten Mitte der 1960-er Jahre durchgeführte Umfrage könnte der erste Schlag gewesen sein: Er stellte fest, dass 90 Prozent der Bauern an eine "von seinen eigenen Bemühungen unabhängige" gesellschaftlichen Position des Einzelnen glaubten und nur 10 Prozent, dass sie "das Ergebnis des Willens Gottes" ist.[55] Marcia C. Inhorn, eine Anthopologin, die Ägyptens Stadtbewohner studierte, stellt fest:
Nur weil das Leben "geschrieben" steht, sind menschliche Wesen nicht passive Kreaturen, ohne Willenskraft und Willen. Gott erwartet, dass menschliche Wesen ihren Verstand benutzen und Entscheidungen treffen, einschließlich Entscheidungen darüber, wie sie ihr Leben führen.[56]
Olivier Roy schreibt über den Durchschnittsafghanen:
Weit davon entfernt in den engen Grenzen einer Religion eingeschlossen zu sein, die mit einem Gefühl des Fatalismus durchsetzt ist, findet der Bauer in genau dieser Religion [Islam] ein nützliches Werkzeug der Analyse, ein Mittel für den Vergleich des einen mit dem anderen und um in seinem persönlichen Universum Sinn zu finden.[57]
Islam: Gary S. Gregg, Psychologie-Professor, zerfetzt die Idee eines islamischen Fatalismus und seiner Wirkung Untätigkeit und das Abwürgen von Entwicklung zu züchten. Er schreibt diese Idee westlichen Diplomaten und Verwaltern in mehrheitlich muslimischen Ländern zu, die
ihrem Frust wegen des Tempos der Fortschritte mit religiösem "Fatalismus" Ausdruck geben, den sie als einen tief sitzenden kulturellen oder psychologischen Charakterzug betrachten. Bei fast jeder Haupstadt-Cocktailparty oder Biergelage des Friedenscorps werden sich ein oder zwei Stimmen über das Unterhaltungsgemurmel erheben und verkünden: "Diese Leute sind derart daran gewöhnt darauf zu warten, dass Gott etwas tut, dass sie nicht aufstehen und sich selbst helfen werden."
Mit anderen Worten: Gregg verficht, dass Westler fälschlich die "Saturiertheit des täglichen Lebens mit Gottes Macht" - etwas, das die meisten von ihnen nicht kennen - als Fatalismus interpretieren. Er befindet dieses angebliche Charakteristikum als für Unterentwicklung irrelevant:
Wie die meisten Wissenschaftler erkennen, ist der Islam bemerkenswert flexibel und nimmt, genauso wie "Ehre" innerhalb einer Region, eines Dorfes oder gar einer einzelnen Familie vielfältige Formen an. Wie andere Religionen kann der Islam beschworen werden, um für Modernisierung einzutreten oder sie abzulehnen, Gewalt zu rechtfertigen oder zu verurteilen, eine unterdrückerische Regierung anzuklagen oder sie mit Legitimität zu bemänteln. Ob er Initiative mobilisiert oder Resignation empfiehlt scheint in erster Linie von der An- oder Abwesenheit echter Gelegenheiten abzuhängen.
Gregg schließt, dass Fatalismus
im Islam keine größere Rolle spielt als im Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus oder dem Christentum; er ist auch nicht stärker Merkmal von Arabern als von anderen Völkern. Und er verzögert Entwicklung im MENA-Bereich [Middle East and North Africa - Naher Osten und Nordafria] auch nicht stärker als es in Asien der Fall war.[58]
Geschichte: Der Soziologe Gabriel A. Acevedo beschwert sich: "Der Islam ist lange mit einer bestimmen Art extremen Fatalismus in Verbindung gebracht worden, der nur allzu oft als irrational und fanatisch beschrieben wurde". Er versucht diese Verbindung zu widerlegen. Dazu geht er das Thema direkt an und fragt, ob es "möglich ist vorauszusagen, welche Menge an westlichem Einfluss auf ein Land nötig ist, damit er die Grade des Fatalismus in diesem Staat beeinflusst"; mit anderen Worten: Nimmt der Fatalismus unter zunehmendem westlichen Einfluss ab? Er sucht in einer Reihe bedeutender Umfragen nach Antworten; nach seiner Lesart zeigen sie ein Fehlen von Korrelation zwischen Modernität und Fatalismus. Zum Beispiel zeigen indonesische Christen im täglichen Leben mehr Fatalismus als indonesische Muslime; die stärker vom Westen beeinflusste Bevölkerung der Türkei ist genauso fatalistisch wie die weniger verwestlichte Bevölkerung von Saudi-Arabien. Weiter gefasst stellt er fest, dass anders als Indien alle Länder "keine statistisch bedeutende Auswirkung darauf haben Muslim zu sein, wenn man sie mit anderen Religionsgruppen in diesem bestimmten Land vergleicht."
Daraus schließt Acevedo, dass es keine Verbindung zwischen Fatalismus und Islam gibt. Er bietet wie andere (und zudem widersprüchliche) Erklärungen an: "Was als 'islamischer Fatalismus' falsch verstanden wird, könnte am besten als größere Akzeptanz der zentralen Autorität und eine Überlassung der Folgen des Lebens an eine allmächtige Gottheit interpretiert werden." Er schließt mit einer von Fachsprache geladenen Feststellung:
Es gibt die Notwendigkeit Fatalismus als multidimensional kognitive Orientierung zu rekonzeptionalisieren, die sowohl Gefühle wahrgenommener persönlicher Kontrolle als auch kulturell beeinflusste Orientierungen beinhaltet, die zu kosmologischen Kräften als Quelle der Herrschaft über die Folgen des Lebens aufblicken.[59]
Mit anderen Worten: Was als "Fatalismus" etikettiert wird, ist nicht das Ergebnis von Glaube, sondern von politischen Umständen und einer tiefen religiösen Sensibilität. Jedes davon ist mit der überwältigenden Macht verbunden: der Gottes über den Menschen oder der des Despoten über seine Untertanen.
Islamische Religiosität als Ursache
Lyrik aus der Zeit deutet an, dass die Umgebung, in der der Islam sich entwickelte, starke Elemente fatalistischen Denkens barg.[60] Das Konzept von Dingen, die "geschrieben" waren, existierte vor Mohammeds Zeit[61] und die Lyrik enthielt Anspielungen auf die Zuteilung, die Gott jedem Menschen gibt.[62]
Eine Meinungsumfrage von Pew stellte eine Korrelation zwischen muslimischer Frömmigkeit und Fatalismus fest; die populäre islamische Internetseite Allahl al-Jalil: Islamic Quotes & Reminders bietet die oben angeführte Beratung für Muslime an. Islamisten repräsentieren allerdings einen höchst aktivistischen Typus des Islam, der jede Verbindung zwischen Islam und Fatalismus ablehnt, der die Taten der Revolutionäre, Jihadisten, Märtyrer und Selbstmordterroristen behindern könnte. |
Der Koran enthält viele fatalistische Textstellen[63], ebenso wie viele weitere hadithe (Äußerungen und Taten, die Mohammed zugeschrieben werden).[64] Eine Auswahl aus dem Koran:[65]
Zu sterben steht niemandem zu, es sei denn mit Allahs Erlaubnis – ein Beschluss mit vorbestimmter Frist. (Sure 3,145)
Jedem Volk ist eine Frist gesetzt; und wenn ihre Stunde gekommen ist, dann können sie (sie) auch nicht um einen Augenblick hinausschieben, noch können sie (sie) vorverschieben. (Sure 7,34)
Nichts kann uns treffen als das, was Allah uns bestimmt hat. (Sure 9,51)
Allah stärkt die Gläubigen mit dem Wort, das fest gegründet ist, in diesem Leben wie in dem künftigen; und Allah lässt die Frevler irregehen; denn Allah tut, was Er will. (Sure 14,27)
Allah aber weist den Weg, wem Er will. (Sure 28,56)
Und hätten Wir gewollt, Wir hätten jedem seinen Weg zeigen können. (Sure 32,13)
Allah erklärt zum Irrenden, wen Er will, und leitet, wen Er will. (Sure 35,8)
Es geschieht kein Unheil auf Erden oder an euch, das nicht in einem Buch wäre, bevor Wir es ins Dasein rufen. (Sure 57,22)
Und ihr wollt, weil Allah will. Wahrlich, Allah ist allwissend, allweise. (Sure 76,30)
Der deutsche Soziologe Max Weber machte eine direkte Verbindung zwischen islamischer Betonung von Gottes Allmacht und seiner direkten Kontrolle über Menschen aus: "Der islamische Glaube an Vorherbestimmung nimmt leicht fatalistische Merkmale bei den Überzeugungen der Massen an."[66] Die Umfrage von Pew stellt eine Korrelation zwischen muslimischer Frömmigkeit und Fatalismus fest:
Der Glaube an das Schicksal variiert mit dem Grad der religiösen Hingabe. In sieben der 23 Länder, in denen die Frage gestellt wurde, glauben die religiös stärker Engagierten eher an das Schicksal. Das beste Beispiel dafür ist der Kosovo, wo 59% derjenigen, die mehrere Male am Tag beten, an Vorherbestimmung glauben, verglichen mit 36% derer, die weniger oft beten.[67]
Andere Koranverse widersprechen jedoch fatalistischen Anschauungen, indem sie persönliche Verantwortung einfordern:
Wahrlich, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, die Menschen aber begehen Unrecht an ihren eigenen Seelen. (Sure 10,44)
Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist. (Sure 13,11)
Haben denn die Gläubigen nicht (längst) erfahren, dass, hätte Allah Seinen Willen erzwungen, Er sicherlich der ganzen Menschheit hätte den Weg weisen können? (Sure 13,31)
Ähnliche arabische Sprichwörter legen oft einen Geist nahe, der alles andere als passiv ist:
"Wer hart arbeitet, wird etwas erreichen."
"Der, der nicht sät, wird auch nicht ernten."
"Durchdenke die Dinge erst, dann vertraue auf Gott."
Islamisten repräsentieren allerdings einen höchst aktivistischen Typus des Islam. Natürlich lehnen sie lautstark jede Verbindung zwischen Islam und Fatalismus ab, der das Handeln von Revolutionären, Jihadisten, Märtyrern und Selbstmordterroristen behindern könnte. Muzammil Siddiqi, ein Imam in Los Angeles, erklärt:
Im Islam benutzen wir das Wort "Schicksal" nicht. Das Wort "Schicksal" bedeutet "die Macht, die den Ausgang der Ereignisse bestimmt, bevor sie stattfinden". Manche Menschen glauben an das Schicksal als eine unabhängige und unsichtbare Macht, die ihr Geschick bestimmt. Solche Menschen werden als "Fatalisten" bezeichnet. Ein Muslim ist keine fatalistische Person. Muslime glauben an Allah und nur Allah hat die Macht alles vorherzubestimmen.[68]
Insgesamt neigen der Koran, andere islamische Schriften und Volksweisheiten zum Fatalismus, zeigen aber eine widersprüchliche Botschaft.
Despotismus als Ursache
Die iranische Erklärung zu Fatalismus als einer "Philosophie, die von Klerikern der königlichen Gerichte ausgeheckt wurde, um die von korrupten muslimischen Führen begangenen Verbrechen zu rechtfertigen", hat einen wahren Kern, denn Herrscher haben das Thema des Fatalismus für ihre eigenen Zwecke ausgenutzt: Indem Initiative verhindert wird, sorgt Fatalismus dafür, dass sie ihre Herrschaft leichter erhalten können. Die amerikanische Colliers Encyclopdia erklärt in dieser Art, dass Fatalismus das Ergebnis "der theologischen Leere ist, die Muslime in der Folge der sozialen und politischen Dekadenz einholte".[69]
Fatalismus wurde von der ersten muslimischen Dynastie befürwortet; für die Omajjaden hatte er die praktische Folge, dass von Rebellionen gegen ihre Autorität abgehalten wurde. Und so blieb es durch die Zeitalter: Herrscher hofften, dass fatalistische Auffassungen bezüglich der Herausforderungen des Lebens und der Entscheidungen der Herrscher politische Passivität zur Folge haben würden. Abu Khalil stellte fest: "Versuche von muslimischen/arabischen Führern der Vergangenheit und der zeitgenössischen arabischen Geschichte Niederlagen und Fehlschläge durch den Rückgriff auf Jabriyah rational zu begründen sind bis zur Vorhersagbarkeit typisch geworden."[70]
Ihre Unterstützung gab dieser Interpretation des Koran ausreichend genug Schwung um zu obsiegen. Abu Khalil vermerkte in der Übersicht der Geschichte des Fatalismus: "Während die Geschichte des islamischen Denkens einen Kampf zwischen denen erlebte, die an den freien Willen glaubten und denen, die an die Zwangsläufigkeit des Schicksals glaubten ... wurde die zweite Schule aufgrund der politischen Unterstützung, die sie aus verschiedenen islamischen Regierungen erhielt, die dominante."[71]
Kismet sollte das Osmanische Reich kennzeichnen, berichtet C. E. Bosworth in Encyclopedia of Islam,
eine allgemeine Haltung des Fatalismus, des resignierten Akzeptierens der Schläge und Stöße des Schicksals. ... Das Klima des gängigen Glaubens an das Schicksal und den Zufall ist in vielen Geschichte aus Tausend und eine Nacht und großen Teilen der persisch-türkischen Moralliteratur gut zu erkennen.[72]
Moderne Herrscher haben eine Sprache des Fatalismus gefunden, die nicht weniger nützlich ist und sie beschwören das. Ägyptens Gamal Abdel Nasser tat unangenehme Entwicklungen regelmäßig als unabwendbares Schicksal ab, selbst wenn er seine eigenen Entscheidungen mit unabwendbarem Schicksal verknüpfte, um Akzeptanz des einen anzuregen und von Widerstand gegen das andere abzuhalten. Nachdem Israel die ägyptischen Streitkräfte im Juni 1967 vernichtend geschlagen hatte, griff er auf ein arabisches Sprichwort ("Vorsicht verändert den Verlauf des Schicksals nicht") und vertraute Analogien ("Wie ein Mann, der auf der Straße von einem Auto erfasst wurde") zurück.[73] Damit wollte Nasser seine Regierung von der Verantwortung freisprechen und signalisieren, dass sie nicht anders hätte handeln können, als sie es tat. Gleichermaßen äußerte sich König Hussein von Jordanien nach seiner Niederlage 1967 seinen Untertanen gegenüber:
Wenn man nicht mit Ruhm belohnt wird, dann nicht, weil der Mut fehlte, sondern weil es Allahs Wille ist.[74]
Als Saddam Husseins Eroberung von Kuwait (1990/91) in ähnlicher Schande endete, griff er ebenfalls auf solchen Sprachgebrauch zurück, womit er dramatisch Jahrzehnte lauter, säkularer Behauptungen der Kontrolle des eigenen Schicksals umkehrte.[75] Er erklärte entschuldigend, warum seine Diplomatie so heftig fehlschlug und die irakischen Streitkräfte einer so breiten Koalition gegenüber standen: "Wir mögen in unserer Sicht so vieler Führer der Welt fatalistisch erscheinen, weil wir von ihnen in Sachen humanitärer Standards nichts Gutes erwarten."[76] Sein Sprecher Tariq Aziz beschrieb die Aussicht für Iraks Führung (hieß: Saddam Hussein) als "fatalistisch", womit er nahe legte, dass sogar seine Einstellung hätte aufrichtig sein können.[77]
Moderne Herrscher haben festgestellt, dass die Sprache des Fatalismus nützlich ist und sie verwenden sie regelmäßig. Nach der furchtbaren Niederlage der ägyptischen Armee im Juni 1967 griff Präsident Gamal Abdel Nasser auf ein arabisches Sprichwort zurück: "Vorsicht ändert den Verlauf des Schicksals nicht." |
Hosni Mubarak reagierte 2006 auf den Untergang der ägyptischen Fähre Al Salam Boccaccio 98 und dass mehr als eintausend ihrer rund 1.400 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertranken, damit, dass er die Ägypter daran erinnerte, dass sie die Hand Gottes akzeptieren sollten. Er bat den Allmächtigen auch, die Ertrunkenen als Märtyrer anzunehmen.[78] Der Militärherrscher von Gambia, Yahya Jammeli, stellte "islamischen Fatalismus" zur Schau und antwortete regelmäßig auf Fragen zu seinen Absichten, ob er sich wieder zur Wahl stellt, mit der Erklärung. "Das liegt in Gottes Händen."[79]
Auch wenn einige Beispiele auf einen instrumentalisierten Gebrauch fatalistischer Rhetorik durch Führungspersönlichkeiten hindeuten, legen andere Zeichen nahe, dass sie das ernst meinen. Das wird besonders in den Diskussionen zu ihrem eigenen Tod hervorgehoben: Der saudische König Faisal glaubte nach Angaben von David Holden und Richard Johns, dass "sein Tod auf die genaue Sekunde des Tages vorherbestimmt war, den Allah festlegte. Das erklärt zum Teil seine Verachtung für Sicherheitsvorkehrungen im Allgemeinen. Er war von Wachen irritiert, die er als unnötige Belastung betrachtete.[80] Dieser fehlende Schutz ermöglichten seine Ermordung durch einen Verwandten im Jahr 1957.
Interessanterweise lässt sich diese Einstellung sich auch auf Christen des Nahen Ostens wie Boutros Boutros-Ghali ausdehnen, damals Ägyptens Minister für Äußere Angelegenheiten. Im August 1979 wurde er gewarnt, dass Palästinenser versuchen würden ihn umzubringen; darauf antwortete er mit der Beteuerung seiner Überzeugung, dass "das Datum des Todes eines Menschen geschrieben steht" und er dazu nichts unternehmen könne.[81] Yassir Arafat verwendete ähnlichen Sprachgebrauch, als er von seinem Tod sprach: "Wann ich dran sein werde, das kann niemand aufhalten. Das ist Teil meiner Religion."[82]
Herrscher, die muslimische politische Passivität erwarten, könnten eine böse Überraschung erleben: Muslimische Massen haben oft gewalttätig gehandelt. Die Demonstration gegen Mohamed Morsi in ganz Ägypten im Juni 2013 war das größte politische Einzelereignis der Menschheitsgeschichte, an dem Millionen Protestierende beteiligt waren. |
Wenn Herrscher manchmal Fatalismus als Mittel nutzen, so scheinen sie zu anderer Zeit daran zu glauben.
Muslimischer Aktivismus
Die geschichtlichen Aufzeichnungen zeigen, dass Herrscher, die muslimische politische Passivität erwarten, oft eine böse Überraschung erleben: muslimische Massen haben oft sehr aktiv gehandelt.
Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen westliche Verwalter an, dass die Türken sich der alliierten Vorherrschaft unterwerfen würden, was ein britischer Beamter im Außenministerium offiziell "mürrischen Fatalismus" nannte. Doch ihre Annahme war falsch: "Was die Führer der Jungtürken anging, war der Krieg nicht vorbei", und sie kämpften hart (und erfolgreich) darum die Europäer draußen zu halten.[83]
Der letzte Schah des Iran, Mohammed Reza Pahlevi, glaubte an den Fatalismus seiner Untertanen. Nach John Stempel, einem im Iran stationierten Diplomaten, "war die Tendenz der meisten Muslime eine fatalistische Lebensauffassung an den Tag zu legen, säuberlich in die Regierungsphilosophie des Schah eingewebt, die den Führer als aktiv und das Volk als passiv betrachtete".[84] Er lernte seinen Fehler 1978/79 auf die harte Tour kennen, als er seinen Thron durch eine landesweite Revolution verlor. Überraschenderweise machte Amuzegar seine Feststellung über einen "fatalistischen Charakterzug" in einem Buch über genau diese Revolution.
Der arabisch-israelische Konflikt widerlegt ebenfalls Klischees zu Fatalismus. Israels Streitkräfte besiegten ihre arabischen Feinde auf dem Schlachtfeld 1948/49, 1956, 1967, 1970 und 1982, dann wieder 2006, 2008/9, 2012 und 2014. Doch die Araber, immun gegenüber der offenkundigen Botschaft dieser Niederlagen, haben ihren Kampf gegen den jüdischen Staat fortgesetzt. Diese Bilanz über drei Generationen legt kaum ein Volk nahe, das akzeptiert, was immer das Schicksal ihm zuteil werden lässt.
In Ägypten führte die Erhöhung der Brotpreise 1977 zu Lebensmittel-Aufständen. Im Irak brachen, sobald die brutale Herrschaft des Regimes von Saddam Hussein 1991 vorübergehend aufgehoben war, im ganzen Land Rebellionen aus. Die arabischen Unruhen, die Ende 2010 begannen, stürzten schnell Herrscher in vier Ländern - Tunesien, Ägypten, Libyen und dem Jemen - und führten in Syrien zu einem Bürgerkrieg.
Saudische Behörden haben für Haddsch-Katastrophen das Schicksal verantwortlich gemacht, aber zu anderen Zeiten Probleme auf sachliche Weise gelöst. Sie reagierten auf Saddam Husseins Invasion Kuwaits nicht mit Gemurmel über "Gottes Willen", sondern luden eine halbe Million Soldaten aus dem Ausland ein, um den irakischen Tyrannen zu besiegen. Der Neffe des ermordeten Königs Faisal von Saudi-Arabien behauptete Gottes Willen zu verrichten, aber die Richter ließen ihn wegen "vorsätzlichen und mutwilligen Mordes" enthaupten.[85] Ein tiefer Absturz der Ölpreise Ende 2008 ließ die Saudis andere Exporteure energisch bearbeiten ihre Produktion zurückzufahren. Die doppelte Bedrohung durch den iranischen Atomaufbau und das amerikanische Fracking ließ die saudische Führung 2014 die Produktion hochhalten, um die Energiepreise zu senken. 2015 zog der neue saudische König im Jemen in den Krieg. Solche Beispiele lassen sich hundertfach vervielfachen und jedes davon widerlegt die Auffassung der Passivität und Akzeptanz des eigenen Loses.
Zuletzt zwei herausragende Beispiele: Ein weit größerer Bevölkerungsanteil beteiligte sich an der Revolution im Iran als an denen in Frankreich, Russland oder China. Die Demonstration gegen Mohammed Morsi in ganz Ägypten im Juni 2013 war das größte politische Einzelereignis der Menschheitsgeschichte, denn daran beteiligten sich Millionen Protestierende.[86]
Verantwortlich für Aktivismus
Wenn diese Bilanz des Aktivismus den Ruf des Fatalismus widerlegt, können Anhänger seiner Deutung clever Hyperaktivismus geltend machen; sie tun das, indem sie ihn als Sicherheitsventil betrachten. Die Katholische Enzykopädie erklärt, eine "lethargische und faule [Tendenz] bezüglich der gewöhnlichen Lebensführung" steht im Gegensatz zu "Sorglosigkeit in Gefahr, die sich als wertvolles Element im militärischen Wesen des Volks" erwiesen hat. Der irakische Analyst Kanan Makiya stellt fest: "Die Vorstellung der Unterwerfung unter den Willen Gottes ist das passive Gegenstück zur Suche nach Märtyrertum für Seine Sache."[87] Abdel-Halim Qandil, ein ägyptischer Kolumnist, sagt über seine Mitbürger:
Es gibt bei den Ägyptern eine tief verwurzelte Überzeugung, dass Politik außerhalb ihrer Interessensphäre liegt. Es stimmt, die Ägypter erdulden über lange Zeiträume still Unterdrückung. Aber wenn sie die Nase voll haben, explodieren sie wie ein Wirbelsturm.[88]
Im Gegenzug erzählt Gary Gregg von "einem der progressiveren Männer" in einer Stadt in Marokko, der ein Café für Touristen baute, nur damit es von einem Regierungsbeamten beschlagnahmt wurde. Nachdem er sich ausgetobt hatte, aber erkannte, dass er nicht gewinnen konnte, fügte er der verhinderte Cafébesitzer sich allmählich unter bitterem Gemurmel von "Maktub, maktub". Gregg schließt daraus, dass "die Eröffnung von Chancen eine Art leistungsorientierter 'muslimisch-ethischer' Religiosität züchtet; wenn sich Chancen auflösen, dann züchtet das Resignation im Trost religiösen Fatalismus." Mit anderen Worten: Resignation schleicht sich ein, wenn Chancen schwinden.
Diese Definition von Fatalismus lässt allerdings beides zu: Muslime sind fatalistisch, ob untätig oder nicht, ob passiv oder aktiv. Das macht die These des islamischen Fatalismus auf alle Eventualitäten anpassbar und bedeutet, dass man sie nicht widerlegen kann. Das ist weder Forschung noch Sozialwissenschaft. Es ist vielmehr ein semantischer Trick. Wenn Fatalismus sich selbst und das Gegenteil bedeuten kann, dann verschwindet sein Nutzen als analytisches Mittel. Ein fatalistisches Volk nimmt passiv sein Los hin und erleidet, was immer sein Schicksal an Tyrannei oder Brutalität ist. Per Definition ist ein Volk, das sich erhebt, nicht fatalistisch.
Schlussfolgerung: Fatalismus und sein Gegenteil
Fatalismus koexistiert mit machtvollen Strömungen muslimischen Aktivismus, Energie und Unternehmungsgeist. Von Grunebaum notierte dieses zweifache Erbe:
Der Muslim nimmt in der Regel durch überlegene Macht Auferlegtes hin. Er ist sich der Vergänglichkeit der menschlichen Macht bewusst und neigt dazu ihren ultimativen Einfluss zu bagatellisieren. Andererseits wird ein flüchtiger Blick auf die zahllosen Rebellionen in muslimischen Ländern zeigen, dass die Ergebung des Gläubigen sehr eindeutige und recht enge Grenzen hat. So oft die Bevölkerung bezüglich ihrer Erwartungen enttäuscht wurde, war sie bereit für eine Sache zu kämpfen, statt geduldig auf einen vorherbestimmten Ausgang zu warten. Es erscheint daher höchst zweifelhaft, dass "Fatalismus" tatsächlich als hemmende Macht in der Politik beschrieben werden kann.[89]
Oder wie ich selbst 1983 über vormodernes Leben schrieb:
Obwohl muslimische Untertanen oft mit dem arabischen Begriff ra'iya (gehütete Herde) beschrieben wurden, was ihre Passivität andeutet, wäre es angemessener sie als Vieh zu betrachten, das normalerweise friedlich und zufrieden ist, sich aber manchmal gegen die Obrigkeit wandte und sie wild überrannte. Die Ablehnung der traditionellen Ordnung gab es selten, gewöhnlich in Momenten extremer Krise, aber oft genug, um die muslimischen Herrscher in Sorge zu halten.[90]
"Fatalismus" ist kurz gesagt eine grob vereinfachende Reduzierung einer komplexen muslimischen Realität. Ja, es gibt unverhältnismäßig fatalistische Neigungen (die Umfrage von Pew wies das nach); ungeachtet sozialwissenschaftlicher Skepsis scheint Fatalismus bei Muslimen weiter verbreitet zu sein als bei anderen Menschen. Ebenso gibt es aber eine widersprechende Geschichte des Hyperaktivismus (symbolisiert von den Fällen Iran und Ägypten). Ihre Mischung ist unberechenbar. Nur das halbe Bild zu sehen verfälscht das ganze. Fatalismus hilft nicht muslimisches Leben zu erklären. Der Begriff sollte aus der Analyse zurückgezogen werden.
Daniel Pipes (www.DanielPipes.org) ist Präsident des Middle East Forum. © by Daniel Pipes. Alle Rechte vorbehalten.
Der Autor dankt Lenn E. Goodman für seine Kommentare zu diesem Artikel.
[1] Zitiert von Robert Fisk in The Independent (London), 18. Juni 2000; Halim Barakat: Beyond the Always and the Never: A Critique of Social Psychological Interpretations of Arab Society and Culture; in: Theory, Politics and the Arab World: Critical Responses, Hisham Sharabi (Hg.), New York (Routledge) 1990, S. 147-50; ebenda, The Arab World: Society, Culture, and State; Berkeley (University of California Press) 1993, S. 191-194.
[2] Associated Press, 13. September 2015.
[3] The Washington Post, 1. Feb. 2004.
[4] Saudi Press Agency, 3. Juli 1990.
[5] Hans Wehr: A Dictionary of Modern Written Arabic; Wiesbaden (Otto Harrassowitz) 1974, S. 763. Der Koran verwendet das Wort gisma im Sinne von "Schicksal".
[6] Encyclopaedia of Islam, 2. Auflage, s.v. "qisma"
[7] Radio Teheran, 4. Juli 1990.
[8] Kayhan International (Teheran), 9. Juli 1990.
[9] Ebenda, 7. Juli 1990.
[10] Resalat (Teheran), 5. Juli 1990. Zeichensetzung wie im Original. Fahd scheint den ihm hier zugeschriebenen Satz nicht geäußert zu haben.
[11] Saudi Press Agency, 9. Juli 1990.
[12] The Independent (London), 12. Juli 1990.
[13] Hleber Riggren: "Islamic Fatalism". In: Helmer Ringgren (Hg.): Fatalistic Beliefs in Religion, Folklore, and Literature. Stockholm (Almqvist & Wiksell) 1967, S. 52-62; Maria De Cillis: Free Will and Predestination in Islamic Thought: Theoretical Compromises in the Works of Avicenna, al-Ghazali and Ibn 'Arabi. Oxford (Routledge) 2013.
[14] W. Montgomery Watt: Free Will and Predestination in Early Islam. London (Luzac) 1948.
[15] W. Montgomery Watt: The Encyclopaedia of Islam, 2. Aufl., s.v. "Djahmiyya".
[16] Bernard Lewis: The Middle East: A Brief History of the Last 2,000 Years. New York (Scribner) 1996, S. 16.
[17] As'ad Abu Khalil: Al-Jabriyyah in the Political Discourse of Jamal 'Abd al-Nasir and Saddam Husayn: The Rationalization of Defeat. The Muslim World, Juli-Okt. 1994, S. 241.
[18] Ulrich Schoen: Determination und Freiheit im arabischen Denken heute: eine christliche Reflexion im Gespräch mit Naturwissenschaften und Islam. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1976; Mohammad M. al-Sha'rawi: Fate and Predestination, übers. von Aisha Abdurrahman Bewley. London (Dar al-Taqwa) 1994.
[19] Dalya Cohen-Mor: A Matter of Fate: The Concept of Fate in the Arab World as Reflected in Modern Arabic Literature. New York (Oxford University Press) 2001.
[20] Louis Alexandre Olivier de Corancez: Histoire des wahabis; depuis leur origine jusqu'a la fin de 1809. Paris (Chez Crapart) 1810, übers. von Eric Taber als: The History of the Wahabis from Their Origin until the End of 1809. Reading, England (Garnet) 199), S. 122. S. auch S. 24, 33.
[21] Edward William Lane: Manners and Customs of the Modern Egyptians. London (Dent) 1966, 1860 erstmals veröffentlicht, S. 291.
[22] Oxford English Dictionary, s.v. "kismet."
[23] The Catholic Encyclopedia: An International Work of Reference on the Constitution, Doctrine, Discipline, and History of the Catholic Church. New York (Robert Appleton) 1909, Bd. 5, s.v. "fatalism."
[24] Winston Churchill: The River War. London (Longmans, Green and Co.) 1899, Bd. II, S. 248-250.
[25] T. E. Lawrence: Seven Pillars of Wisdom: A Triumph. Garden City, N.Y.(Doubleday, Doran and Co.) 1935, S. 38-39.
[26] "Paper on the Persian Social and Political Scene", zitiert in Ervand Abrahamian: Khomeinism: Essays on the Islamic Republic. Berkeley (University of California Press) 1993, S. 115.
[27] Anthony Cave Brown: Oil, God, and Gold: The Story of Aramco and the Saudi Kings. Boston (Houghton Mifflin) 1999, S. 147.
[28] Hilma Granqvist: Birth and Childhood among the Arabs: Studies in a Muhammadan Village in Palestine Helsinki (Söderström) 1947, S. 177.
[29] G.E. von Grunebaum: Islam: Essays in the Nature and Growth of a Cultural Tradition. London (Routledge and Kegan Paul) 1961, 2. Aufl., S. 70.
[30] Morroe Berger: The Arab World Today. Garden City, NY (Anchor) 1964, S. 156.
[31] Raphael Patai: The Arab Mind. New York (Charles Scribner's Sons) 1976, S. 148, 310.
[32] Pat Robertson, In einer Ansprache zum The 700 Club, 20. kct. 20 1994, zuammengestellt vn People for the American Way, Washington, D.C.
[33] David B. Burrell: The Pillars of Islamic faith: What We Should Know and Why. Commonweal, 31. Jan. 1997.
[34] Agatha Christie: They Came to Baghdad. London (Fontana) 1954, S. 34.
[35] Gene Johnson: Seattle's Maktub is movin' on up. 19. July 2003. Weitere Informationen auf maktub.com.
[36] Henry Habib-Ayrout: Fellahs d'Egypte. Kairo (Editions du Sphynx) 1952, S. 170
[37] Sania Hamady: Temperament and Character of the Arabs. New York (Twayne) 1960, S. 185, 213, 187.
[38] Jahangir Amuzegar: The Dynamics of the Iranian Revolution: The Pahlavis' Triumph and Tragedy. Albany: State University of New York Press 1991, S. 91; Homa Katouzian: The Political Economy of Modern Iran: Despotism and Pseudo-Modernism, 1926-1979. New York (New York University Press) 1981, S. 65.
[39] Samir al-Khalil [pseud. of Kanan Makiya]: Republic of Fear: The Politics of Modern Iraq. Berkeley (University of California Press) 1989, S. 100.
[40] Yvonne Yazbeck Haddad/Adair T. Lummis: Islamic Values in the United States. New York (Oxford University Press) 1987, S. 25.
[41] The World' s Muslims: Unity and Diversity. Pew Forum on Religion & Public Life, Washington, D.C., 9. Aug. 2012, S. 41.
[42] Associated Press, 16. Dez 2003.
[43] Agence France-Presse, 31. Dez. 31, 2004; Middle East Online (London), 31. Dez. 2004.
[44] The New York Times, 2, Juni 2010.
[45] Muzaffar Haleem/Betty Bowman: The Sun Is Rising in the West: New Muslims Tell about Their Journey to Islam. Beltsville, Md. (Amana) 1420/1999, S. 29.
[46] The New York Times, 13. März. 1999.
[47] Today's Zaman (Istanbul), 29. Sept. 2014.
[48] Karim El-Gawhary: Religious Ferment(ation). Middle East Report, Sommer 1999, S. 15.
[49] Stephen O. Murray/Will Roscoe (Hsg.): Islamic Homosexualities: Culture, History, and Literature. New York (New York University Press) 1997, S. 274.
[50] The New York Times, 19. Apr. 2000.
[51] Zitiert in: Herbert Mason: Memoir of a Friend: Louis Massignon. Notre Dame, Ind. (University of Notre Dame Press) 1988, S. 65.
[52] Associated Press, 31. Okt. 1999.
[53] Abbé Alain René Arbez: Detenus Musulmans Dans Les Prisons Suisses: (Le Constat D'un Aumônier Catholique).Kommission der Konferenz für Migranten der schweizerischen Bischöfe, 3. März 2000.
[54] R. Stephen Humphreys: Between Memory and Desire: The Middle East in a Troubled Age. Berkeley (University of California Press) 1999), S. 186-187.
[55] Hani Fakhouri: Kafr el-Elow: An Egyptian Village in Transition. New York (Holt, Rinehart and Winston) 1972, S. 41.
[56] Marcia C. Inhorn: Infertility and Patriarchy: The Cultural Politics of Gender and Family Life in Egypt. Philadelphia (University of Pennsylvania Press) 1996. S. 78.
[57] Olivier Roy: Islam and Resistance in Afghanistan, trans. by First Edition. Cambridge, Eng. (Cambridge University Press) 1986, S. 34.
[58] Gary S. Gregg: The Middle East: A Cultural Psychology. New York (Oxford University Press) 2005, S. 30-3.
[59] Gabriel A. Acevedo: Islamic Fatalism and the Clash of Civilizations: An Appraisal of a Contentious and Dubious Theory. Social Forces, 86 (2008), S 1711-1752.
[60] Helmer Ringgren: Studies in Arabian Fatalism. Uppsala (A.-B. Lundequistska) 1955.
[61] Abu Khalil: Al-Jabriyyah. S. 242.
[62] ebenda, S. 243.
[63] für eine Auflistung s. Soubhy: Pèlerinage à la Mecque et a Médine. Kairo (Imprimerie Nationale) 1894), S. 15.
[64] Abu Khalil: Al-Jabriyyah, S. 243.
[65] deutscher Text übernommen aus Koran auf deutsch.
[66] Max Weber: Economy and Society: An Outline of Interpretive Sociology. Guenther Roth/Claus Wittich (Hsg), Berkeley (University of California Press) 1978, S. 575.
[67] The World' s Muslims: Unity and Diversity, S. 61.
[68] Fate or Free Will, Nature or Nurture. OnIslam.net (Doha), 18. Aug. 2003.
[69] Colliers Encyclopedia on CD-ROM, r.v. "kismet"; Encarta Encyclopedia, aufgerufen am 04.06.2015, s.v. "kismaayo."
[70] Abu Khalil, "Al-Jabriyyah," p. 246.
[71] ebenda, S. 243/44.
[72] Encyclopaedia of Islam, 2 Aufl., "Kismet."
[73] Abu Khalil: Al-Jabriyyah, S. 247.
[74] Michael B. Oren: Six Days of War: June 1967 and the Making of the Modern Middle East. New York (Oxford University Press) 2002, S. 310.
[75] Abu Khalil: Al-Jabriyyah, S. 249-255.
[76] Saddam Hussein bei einem Treffen mit dem päpstlichen Repräsentanten Kardinal Achille Silvestrini, 3. Mai 1993 im Radio der Republik Irak, 4. Mai 1993.
[77] Zitiet in Ghazi A. Algosaibi: The Gulf Crisis: An Attempt to Understand. New York (Kegan Paul International) 1993, S. 38; Milton Viorst: Sandcastles: The Arabs in Search of the Modern World. New York (Alfred A. Knopf) 1994, S. 345.
[78] Eli Lake: Egypt's Titanic Ups Pressure On Mubarak. The New York Sun, 6. Feb. 2006.
[79] Inter-Press Service (IPS, Rom), 24. Sept. 1996.
[80] David Holden/Richard Johns: The House of Saud: The Rise and Rule of the Most Powerful Dynasty in the Arab World. New York (Holt, Rinehart and Winston) 1981, S. 379.
[81] Boutros Boutros-Ghali: Egypt's Road to Jerusalem: A Diplomat's Story of the Struggle for Peace in the Middle East. New York (Random House) 1997, S. 264.
[82] Channel 1 Television (Jerusalem), 11. Aug. 1996.
[83] Nur Bilge Criss: Istanbul under Allied Occupation, 1918-1923. Leiden (Brill) 1999, S. 4.
[84] John R. Stempel: Inside the Iranian Revolution. Bloomington (Indiana University Press) 1981, S. 13.
[85] Holden/Johns: The House of Saud, S. 383.
[86] The New York Times, J30. Juni 2013.
[87] Khalil: Republic of Fear, S. 100.
[88] Associated Press, 28. März 2005.
[89] Von Grunebaum: Islam, S. 70.
[90] Daniel Pipes: In the Path of God: Islam and Political Power. New York (Basic Books) 1983, S. 63.