Daniel Polisar vom Shalem College in Jerusalem |
Mit "Do Palestinians Want a Two-State Solution?"[2] hat er es wieder getan. Diesmal wälzte er 400 Meinungsumfragen zu palästinensischen Ansichten, um Beständigkeit in den scheinbar widersprüchlichen Belegen zum Thema der Möglichkeiten den Konflikt mit Israel zu lösen zu finden. Aus dieser verwirrenden Masse weist Polisar nach, dass die Palästinenser kollektiv drei miteinander in Beziehung stehende Ansichten zu Israel haben: Es hat keinen historischen oder moralischen Anspruch auf seine Existenz, es ist inhärent habgierig und expansionistisch und es ist dem Untergang geweiht. In dieser Kombination erklären und rechtfertigen diese Einstellungen die weit verbreitete palästinensische Forderung nach einem Staat "vom Fluss bis zum Meer", dem Großpalästina ihrer Landkarten, die Israel auslöschen.
Mit dieser Analyse hat Polisar das Phänomen, das ich Palästinensische Verweigerungshaltung nenne, elegant analysiert. Das ist die Politik, die erstmals von Amin al-Husseini, dem abscheulichen Mufti von Jerusalem, 1921 eingeführt wurde und die während der nächsten fast hundert Jahre durchweg betrieben wurde. Die Verweigerungshaltung verlangt, dass die Palästinenser (und darüber hinaus die Araber und Muslime) jeden Aspekt des Zionismus ablehnen: Verneinung jüdischer Verbindungen zum Land Israel, Bekämpfung jüdischen Eigentums dieses Landes, Ablehnung der Anerkennung jüdischer politischer Macht, Ablehnung mit Zionisten Handel zu treiben, Ermordung von Zionisten wo immer möglich und sich mit jeder Macht des Auslands – einschließlich Nazi-Deutschland und Sowjetrussland – zu verbünden, um den Zionismus auszumerzen.
Amin al-Husseini inspiziert bosnische SS-Truppen |
Diese Kontinuität ist verblüffend. Alle wichtigen Palästinenserführer – Amin al-Husseini, Ahmed al-Schukeiri, Yassir Arafat, Mahmud Abbas und Yahya Sinwar (der neue Hamas-Führer im Gazastreifen) – haben es sich zum einzigen Ziel gesetzt die zionistische Präsenz zu eliminieren. Ja, aus taktischen Gründen machen sie gelegentlich Kompromisse (auf auffälligsten in den Oslo-Vereinbarungen von 1993), aber dann stornierten sie diese Ausnahmen so schnell wie möglich.
Mit anderen Worten: Der israelisch-palästinensische "Friedensprozess", der 1989 begann, ist eine massive Farce gewesen. Während Israelis ernsthaft darüber diskutierten "schmerzliche Zugeständnisse" zu machen, gaben ihre palästinensischen Gegenüber Versprechungen ab, die zu erfüllen sie nie die Absicht hatten, etwas, von dem Arafat die Frechheit hatte es öffentlich einer Anhängerschaft zu signalisieren, als er gerade die Oslo-Vereinbarungen unterschrieben hatte – und viele Male danach auch.
Solange die Verweigerungshaltung um sich greift, sind Diskussionen über Ein-, Zwei- und Dreistaatenlösungen, über die Zerstückelung des Tempelbergs in doppelte Souveränitätsgebiete oder über Stromnetze und Wasserversorgung vergebens. Es kann keine Lösung geben, solange die meisten Palästinenser davon träumen den jüdischen Staat auszulöschen. In der Tat macht es Verhandlungen kontraproduktiv. Die Oslo-Vereinbarungen und andere unterschrieben Stücke Papier haben die Dinge viel schlimmer gemacht. Die Farce der Verhandlungen muss daher dringend aufhören.
Wenn keine Verhandlungen mehr, was dann? Polisar empfiehlt zurecht das Problem frontal anzugehen, mit "Politik, die anstrebt die entscheidende beliebte palästinensische Unterstützung für einen maximalistischen Staat zu reduzieren". Diese Verschiebung deckt sich mit dem, was ich eine israelische Strategie zum Sieg nenne: den Kampfeswillen der Palästinenser brechen, indem man sie überzeugt, dass die Juden historische Verbindungen zum Land haben, dass Israel eine entschlossene Bürger hat, eine starke Wirtschaft und ein starkes Militär sowie mächtige Verbündete, während es seine Nachbarn respektiert und dass es in die ferne Zukunft hinein noch da sei wird. Daher ist der Traum eines Großpalästina ein absolutes Hirngespinst.
Mit anderen Worten: Palästinenser, das Spiel ist aus. Akzeptiert den jüdischen Staat, feilscht mit ihm und profitiert von seiner Dynamik.
Hier stehen die Dinge glücklicherweise nicht völlig trostlos. Meine Recherchen– und Polisars bestätigen es – stellen fest, dass rund 20 Prozent der Palästinenser bereit sind mit dem jüdischen Staat in Frieden zu leben. Die Herausforderung besteht darin diese Anzahl auf 60 Prozent und mehr zu steigern, so dass diese Gruppe den Verweigerern endlich die Kontrolle über die palästinensische Nationalbewegung abringen kann.
Dieser Prozess wird weder einfach noch angenehm sein, denn die bittere Feuerprobe der Niederlage ist nicht zu umgehen. Die palästinensische Autonomiebehörde und die Hamas werden die Bereitschaft zum Ausgleich mit Israel mit Gewalt unterdrücken, was den Übergang um so schmerzhafter machen wird. Sie werden es aber nicht schaffen die Demoralisierung und Unruhe ihrer Bevölkerung umzukehren oder die Bewegung für ein Ende der Feindseligkeit aufzuhalten. Während die Wirklichkeit der Niederlage ins Bewusstsein dringt, werden unaufhaltsam neue Stimmen gehört werden und stärker werden, ein Ende der hundert Jahre alten Katastrophe der Verweigerung fordern.
Wenn die Palästinenser aus dieser Prüfung herauskommen, werden sie vom Abschütteln der Last des Antizionismus enorm profitieren. Sie werden endlich anfangen ihr eigenes Gemeinwesen, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufzubauen. Sie werden endlich von ihrem bemerkenswerten Nachbarn lernen. Alle werden gewinnen, wenn dieses stolze Volk seine Aufmerksamkeit dem Aufbau von zivilgesellschaftlichen Institutionen und Kinder Fachkönnen zuwendet, statt Hass zu lehren.
Landwirtschaft mit Tröpfchenbewässerung zu lernen ist nur eine der vielen Möglichkeiten, wie die Palästinenser von Israel profitieren können. |
Internationale und besonders amerikanische Unterstützung wird die israelische Strategie zum Sieg und den Übergang in eine bessere Zukunft der Palästinenser enorm verbessern. Vielleicht beendet die Trump-Administration den fehlgeschlagenen Kreislauf der Verhandlungen und hilft stattdessen seinem "geschätzten Verbündeten" seinen Krieg zu gewinnen.
[1] Was wollen die Palästinenser?
[2] Wollen die Palästinenser eine Zweistaatenlösung?