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Auszüge:
Wie bewerten Sie diese konfrontative Realität zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten? Wie ernst ist das?
Es ist sehr ernst. ... Die Iraner sind eindeutig ziemlich aggressiv. Das könnte etwas mit dem Druck zu tun haben, den sie durch die Wirtschaftssanktionen fühlen; si wollen der iranischen Bevölkerung zeigen, dass sie zäh sind, dass sei nicht einlenken werden. Sie wollen die Bevölkerung mobilisieren.
Das ist ein Fragezeichen. Das andere ist natürlich Donald Trump. Ja, er gab den Grund, dass 150 Tote unverhältnismäßig sind, aber ich würde sagen, der wirkliche Konflikt besteht für ihn zwischen den Interessen der Vereinigten Staaten, die bedeutet sich gegen Angriffe zu verteidigen und die Interessen des Donald Trump, die lauten, nicht in den Krieg zu ziehen. Das ist das, was er versprach. Und so steht er unentschlossen zwischen den beiden und wir sahen, wie sich das vor ein paar Tagen in Echtzeit abspielte.
Er kann es sich also nicht leisten als Barack Obama betrachtet zu werden, der für Assad die Rote Linie zog und sagte: "Wenn du noch einmal Chemiewaffen einsetzt, wird das die Rote Linie sein – Ich werde hinter dir her sein." Und dann setzte Assad Chemiewaffen ein und Obama unternahm nichts. ... Gibt das den Iranern die Oberhand und sie suchen nach einem Kampf mit den USA?
Ich denke, es gibt den Iranern die Oberhand, nicht so sehr, will er nicht wie Obama gesehen werden will, sondern weil er seinen ziemlich starken Versprechen nicht in den Krieg zu ziehen zuwider handeln will. Und das war, war das, was er immer wieder sagte – dass er nicht anderen Republikanern folgen wird und er die USA nicht in einen Krieg ziehen wird.
Ja, die Iraner sind im Vorteil. Sehen Sie sich an, was sie gemacht haben und bisher gibt es keine Reaktion der Vereinigten Staaten.
Was erwarten Sie kurzfristig vom iranischen Regime? Werden sie von der Tatsache ermutigt sein, dass sie die Drohne abgschossen haben und es keine militärische Reaktion gab?
Das sollte man meinen. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie andere aggressive Aktivitäten betreiben, entweder direkt gegen US-Streitkräfte und –Interessen oder gegen unsere Verbündeten. Sie riefen der Botschafter der Emirate an und ließen ihn etwas ihren Absichten wissen. Es könnten Sabotage oder andere Probleme in den VAE oder anderen Ländern sein. Ja, die Iraner haben wahrscheinlich das Gefühl – Wen ich in ihren Schuhen steckte, würde ich natürlich ziemlich selbstsicher sein.
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Wie sollten die USA reagieren? Wie hätte Trump auf den Abschuss der Drohne reagieren sollen?
Ich denke, er sollte damit geantwortet haben, dass einiges der iranischen Atom-Infrastruktur – um klarzumachen, dass dies inakzeptabel ist und dass wir, weiter gefasst, iranische Atominfrastruktur nicht akzeptieren.
Das könnte immer noch passieren. Er hat viele Berater, die so denken und das Potenzial ist immer noch da. Aber jetzt gibt es ein Glaubwürdigkeitsproblem und das ist gefährlicher, denn die Iraner neigen mehr dazu, denke ich, weitere Abenteuer zu suchen, weil sie nicht wirklich glauben, dass die US-Regierung irgendetwas unternehmen wird. Wenn also die US-Regierung etwas unternimmt, wird das etwas überraschend sein.
Die Iraner sind seit einigen Jahren schon beschuldigt worden internationale Terror-Sponsoren zu sein. Glauben Sie, es ist vorstellbar, dass sie sich von Mr. Trumps fehlendem Handeln ausreichend ermutigt fühlen einige terroristische Taten zu unternehmen oder einige der von ihnen finanzierten Gruppen in Gang zu setzen?
Absolut. Ich habe darauf früher schon angespielt. Ja. Gegen Israel. Gegen amerikanische Interessen. Gegen westliche Interessen im Allgemeinen. Wer weiß? Die Iraner haben jede Menge Feinde. Gegen die Saudis oder Emiratis. Jede Menge Ziele.
Sie haben interne Probleme, nicht wahr?
Sie haben ernste interne Probleme und das ist die Ironie des Iran-Deals. Der Iran-Deal schickte der iranischen Bevölkerung ein Signal, dass die Dinge besser werden – "IHR werdet eine Menge Geld bkommen." $150 Milliarden sind in iranischen Begriffen eine gewaltige, eine gigantische Summer Geld.
Und doch werden die Dinge nicht besser, denn das Geld wurde für das Militär und damit zusammenhängendes Abenteurertum ausgegeben. Also wurde das iranische Volk desillusioniert, frustriert und es hat im ganzen Land viele kleine Revolten, Demonsrationen und ähnliches gegeben.
Daher denke ich, dass es in diesem Kontext ist, in dem die iranische Regierung auf aggressive Weise agiert, um zu sagen: "Nun, macht euch nie Sorgen um die Fleischpreise. Wir repräsentieren euch auf der Weltbühne und wir geben eure Interessen international weiter. Und ihr sollten uns besser unterstützen, weil wir etwas Großes und Majestätisches tun."