Eine dahin gesagte Bemerkung meinerseits vom 3. Juni an der Heritage Foundation hat sich zu einer kleinen Internet-Sensation entwickelt. Hier ist sie, wie sie von dem linken Journalisten dargestellt wird, der die Story als erster brachte:
"Ich werde manchmal gefragt, für wen ich stimmen würde, wenn ich in dieser Wahl wählen dürfte und ich denke, dass ich, mit gebührendem Zögern, für Ahmadinedschad stimmen würde", sagte Pipes. Der Grund, führte Pipes aus, sei, dass er "einen Feind vorziehen würde, der geradeheraus und offensichtlich ist, der die Leute mit seinen haarsträubenden Äußerungen wachrüttelt".
Dann fuhr ich fort, um diese Meinung mit "Unterstützung für Ahmadinedschad" voll zu erklären, wo ich den Zusammenhang lieferte, den dieses selektive Zitat ausließ:
Wer auch immer zum Präsidenten gewählt wird, ob nun Mahmud Ahmadinedschad oder sein größter Konkurrent Mir Hussein Moussawi, wird nur eingeschränkten Einfluss auf die Fragen haben, die die Welt draußen am meisten beunruhigt – Irans Streben nach dem Bau von Atombomben, die Khamenei voraussichtlich rasch vorantreiben, wie er es in den vorhergehenden Jahrzehnten auch machte. Daher steht mein Herz auf der Seite der vielen Iraner, die verzweifelt den widerwärtigen Ahmadinedschad von der Macht entfernt sehen wollen; aber mein Kopf sagt mir, dass es am besten ist, wenn er im Amt bleibt.
Der oberste Führer Ali Khamenei (links) und Präsident Mahmud Ahmadinedschad (zweiter von rechts in der hinteren Reihe) beten am 19. Juni in Teheran. |
Entsprechend mag ich nicht länger Ahmadinedschad für eine zweite Amtszeit im Präsidentenamt sehen, sondern zeihe Mussawi auf diesem Posten vor. Besser wäre es natürlich, wenn keiner von beiden an der Macht, sondern wenn die gesamte übel riechende Islamische Republik Iran kollabieren würde. Ich bin zwar zuversichtlich, dass dieser Prozess im Gang ist, aber ich habe keine Ahnung, ob das diese Woche geschehen wird oder erst in Jahrzehnten. Was dafür nötig ist: Mussawi als Präsident beschleunigt den Vorgang. (20. Juni 2009)