Mu'ammar al-Gaddafi, seit 1969 der Führer Libyens, ist tut, niedergeschossen in seiner Heimatstadt Sirte.
Wie passend, dass er die gegen ihn Rebellierenden "Ratten" nannte; doch seine letzten Augenblicke verbrachte er – eben wie eine Ratte und ähnlich seinem arabischen Mitdespoten Saddam Hussein – in einem stinkenden Abflussrohr unter einer Autobahn. Er ist innerhalb des letzten Jahrzehnts der sechste Tyrann auf der Flucht, der gefangen genommen oder hingerichtet wurde; damit läuft nur noch der ehemalige Talibanführer Mullah Omar frei herum, der sich wie ein gewöhnlicher Verbrecher versteckt.
Zu meiner Sicht des libyschen Führers lesen Sie bitte meinen beißendes "Gaddafi – eine Einschätzung", das ich nach dem Fall von Tripolis Ende August 2011 geschrieben habe. Darin vermerke ich seinen beständigen Einfluss auf Ölpreise und Islamismus; dazu beschrieb ich die vier Zeitalter seiner 42-jährigen Herrschaft und führte Gründe für ihre völlige Vergeblichkeit aus.
Im Blick voraus wünsche ich den Libyern nervös alles Gute, in der Hoffnung, dass der von der NATO ermöglichte Sturz eines brutalen Exzentrikers nicht zum Machtgewinn brutaler islamistischer Ideologen führt, die in Libyen und darüber hinaus noch mehr Schaden anrichten.