Bitte beachten Sie, dass die Überschrift nicht lautet "Warum ich Mitt Romney wähle". Der Grund: die beiden großen amerikanischen Parteien - Demokraten und Republikaner - repräsentieren gegensätzliche Anschauungen und man stimmt für die eine oder die andre davon, nicht für eine Persönlichkeit. Der Präsidentschaftskandidat ist der Mannschaftskapitän, doch seine vielen anderen Spieler agieren autonom. Das vergangene halbe Jahrhundert hat eine Verschärfung dieser Kluft zwischen der philosophischen Beständigkeit der Parteien erlebt, die ich (anders als andere Beobachter) als eine positive Entwicklung ansehe; wer braucht Rockefeller-Republikaner, linkslastige Konservative oder RINOs*? Und gesplittet zu wählen verstärkt den Stillstand.
Der Präsident als Mannschaftskapitän: Nancy Pelosi, John Boehner, Barack Obama, Harry Reid und Mitch McConnell im Weißen Haus, 14. Juli 2011. |
Ich stimme für die Republikaner, weil ich die Kernbotschaft der Partei - Individualismus, Patriotismus und Respekt vor Tradition - unterstütze, nicht aber die demokratische Kernbotschaft von Abhängigkeit, Selbstkritik und "Fortschritt". Ich bin vom ursprünglichen Verständnis der US-Verfassung inspiriert, von idealen der persönlichen Freiheit und amerikanischer Einzigartigkeit. Ich stimme für wenig Regierung, die Rückgabe der Macht an die Bundesstaaten, ein starkes Militär und eine positive Verfolgung nationaler Interessen.
In meinen besonderen Themen - dem Nahen Osten und dem Islamismus - schlagen die Republikaner beständig die Demokraten. Umfangreiche Umfragen und viele Aktionen des Kongresses weisen dieses Muster für den arabisch-israelischen Konflikt nach; ein ähnlicher Kontrast besteht auch bezüglich anderer außenpolitischer Themen, so dem iranischen atomaren Aufbau, Energiepolitik und den arabischen Umwälzungen. Was die totalitäre Ideologie des Islamismus angeht, zeigen die Demokraten eine ausgeprägte Nachgiebigkeit, so wie sie es auch ehedem gegenüber der des Kommunismus taten.
Schließlich mache ich mir Sorgen, dass Brarack Obama in einer weiten Amtszeit weit mehr Schaden anrichten wird, als er es in der ersten tun konnte; dass Obama schlicht den Beginn dessen beweisen könnte, was ich - vor seiner Amtseinführung - so beschrieb: die "fundamentale Umstrukturierung der Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft, wie sie unter dreien seiner demokratischen Vorgänger des letzten Jahrhunderts geschah - Woodrow Wilson, Franklin Roosevelt und Lyndon Johnson."
Und so stimme ich also für das unverfälscht republikanische Ticket und dränge die Leser, das auch zu tun.
* RINO: Republican In Name Only - jemand, der nur dem Namen nach Republikaner ist.