Wer die US-Außenpolitik und besonders die zum Nahen Osten verfolgt, wird manchmal gefragt, ob Barack Obama ein für das sozialarbeitender Naivling ist oder ein brillanter Ideologe, der genau weiß, was er tut. Ist er unfähig oder zielgerichtet? Betrachtet er seine Außenpolitik als Fehlschlag oder als Erfolg? Meine Antwort:
Weder das eine noch andere, sonder etwas von beidem. Er ist ein Linker, der den Imperialismus, Militarismus und die unternehmerische Gier der Vereinigten Staaten als Bedrohung der übrigen Welt betrachtet. Er empfindet seine Rolle als die desjenigen, der den Feinden die Hände hinreichen, Amerikas Cowboy-Gepflogenheiten herunterfahren, es ins Rudel eingliedern und die Welt zu einem sichereren Ort machen muss.
Aber er ist auch der Präsident, in dessen Amtszeit wir keine Sicherheit finden, sondern Anarchie und Despotie. Verringerter amerikanischer Einfluss hat zu Revolutionen in Tunesien und Ägypten geführt, zu erneuerten Bürgerkriegen im Irak und Afghanistan, Flächenbränden in Libyen, dem Jemen und Syrien, russischen Militärinterventionen und nicht auslotbaren zukünftigen Wirren durch einen nuklearen Iran.
- Bashar al-Assad (links) und Wladimir Putin (rechts); die Beschriftung sagt in Arabisch und Russisch: "Die Zeit der Männlichkeit und der Männer." |