Nach den jihadistischen Anschlägen in Paris im Januar und November 2015 begann der französische Geheimdienst Direction générale de al sécurié intérieur (DGSI, Allgemeines Direktorat für interne Sicherheit) das Personal an den Flughäfen der Stadt genauer zu überprüfen.
Adam Sage berichtet für die Times of London in "Islamists defy checks to work at Paris airport", dass das DGSI damals anfing zu tun, was man normalerweise nicht zu hören bekommt: Die Muslime unter den 82.000 Beschäftigten am Flughafen Charles de Gaulle wurden aufmerksam betrachte, um zu sehen, wer sie sind und was sie glauben. Insbesondere
wurde angeordnet, alle Muslime zu überprüfen, die einen Sicherheitsausweis für die "Luftseite" der Flughäfen haben. Radikale wurden aussortiert. Mehr als 60 Ausweise wurden wegen "unangemessenen Verhaltens" annulliert; dazu gehörte die Weigerung einen Bart zu scheren oder Kolleginnen die Hand zu geben. Einigen Beschäftigten wurden ihre Ausweise abgenommen, weil sie in salafistischen Moscheen beteten, anderen weil ein Koran in ihren Schließfächern gefunden wurde. Von einigen hieß es, sie hätten Unterstützung für die Jihadisten geäußert, die sechs Monate zuvor in Paris 130 Menschen töteten.
Der Flughafen Charles de Gaulle; dort arbeiten 82.000 Beschäftigte. |
Die offenbare Sabotage eines EgyptAir-Fluges, der am 19. Mai in Paris Richtung Kairo startete, legt nahe, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten. Eric Denéce vom Centre Français de Recherche sur le Renseignement (CF2R) drückte es so aus: "Das Problem ist nicht gelöst. Am Flughafen arbeiten immer noch radikale Islamisten, nicht unbedingt in der Gepäckabfertigung, sondern auf allen Ebenen."
Anmerkungen:
(1) Es ist recht bemerkenswert, dass ein langer Bart, Frauen nicht die Hand zu geben, in der falschen Moschee zu beten, einen Koran zu besitzen oder ISIS zu unterstützen bereits zu einer Kündigung führen kann.
(2) Da noch aufdringlichere Maßnahmen zum Aufspüren von Islamisten in Arbeit sind, biete ich meine Dienste an: Sollten die Behörden Hilfe dabei benötigen weitere Zeichen zu finden, wer ein Schläfer sein könnte, biete ich hier einige Anhaltspunkte. Und wenn sie Fragen benötigen, mit denen man persönliche Einstellungen sondieren kann, biete ich solche hier und hier.
(3) "'Das Leugnen wird wahrscheinlich weitergehen, bis der Preis dafür zu hoch wird", schrieb ich 2013. "An diesem Punkt werden Sorgen um muslimische Empfindlichkeiten und Angst davor als "islamophob" bezeichnet zu werden in Irrelevanz abgleiten und durch eine zielgerichtete Entschlossenheit Leben zu schützen ersetzt werden." Vielleicht ist dieser Moment, immerhin an Pariser Flughäfen, gekommen. (23. Mai 2016)