Übersetzung: Luzia Lehmann
Gegen wen führen die Vereinigten Staaten Krieg? Die Antwort auf diese Frage hat weitreichende Auswirkungen auf die Strategie, die Diplomatie sowie die Aussen- und Innenpolitik. Die Antwort, so könnte man meinen, liegt auf der Hand; genau dies ist jedoch nicht der Fall. Der Autor ist der Meinung, Amerika führe Krieg gegen den Islamismus, die einzige potente totalitäre Bewegung der Gegenwart. Dabei sei es auf islamische Verbündete angewiesen, denn nur so habe der lange Kampf Aussicht auf Erfolg.
Wann immer Präsident George W. Bush in den ersten Wochen nach dem 11. September vom Feind sprach, betonte er jeweils, dass es sich dabei weder um die Afghanen noch die Muslime handle, sondern um die «Übeltäter» oder «die Bösen». Diese seltsam klingende Wortwahl schien in der Absicht gewählt worden zu sein, weder Personen noch Gruppierungen auf die Füsse zu treten. Sie erlaubte Bush auch, unterschiedliche Ereignisse mit einem Wort zu benennen, bevor klar war, wer für welches Ereignis verantwortlich gewesen war. Als die mysteriösen Briefe mit Anthrax auftauchten, sah Bush denn auch dieselben gestaltlosen «Übeltäter» am Werk, die «Amerika und den Amerikanern weiterhin Schaden zufügen wollten».
Die Ziele der Übeltäter
Was für Ziele verfolgten diese Übeltäter? Auch dazu sagte Bush mit Bedacht nichts Genaues. Es seien «von Hass motivierte» Menschen oder etwas genauer «Menschen, die kein Land (hatten)», bei anderer Gelegenheit auch «Menschen, die versuchen, sich ein Land zu nehmen; Parasiten, die sich im Gastland einzunisten versuchen». Auch die geplante Antwort der USA auf die Attacken umschrieb der Präsident meist äusserst vorsichtig mit «die Übeltäter jagen und sie vor Gericht bringen».
Nicht einmal nach Beginn der Kampfhandlungen Anfang Oktober wurde Bushs Sprache präziser, er sprach von den «gemeinsamen Anstrengungen, das Böse auszumerzen, wo wir es vorfinden». Neu war einzig das Konzept des «Kriegs gegen den Terrorismus», manchmal auch als der «Krieg gegen den Terrorismus und das Böse» bezeichnet. Diese Wortwahl ergab jedoch noch weniger Sinn, ist doch der Terrorismus eine militärische Taktik, die je nach Zweck von unterschiedlichen Gruppierungen und Individuen angewendet wird. Ein «Krieg gegen den Terrorismus» ist vergleichbar mit einem Krieg gegen Massenvernichtungswaffen. Man muss wissen, wer die Gewalt über die Waffen hat, wer sie bereitstellt und zu welchem Zweck.
Und was sind die Zielsetzungen des Krieges? Diese waren ähnlich unklar und sind es noch immer. Als Bush am 7. Oktober den Beginn militärischer Aktionen ankündigte, nannte er als Ziel «die Zerschlagung des weltweiten Terrornetzes» - ein weiterer unpräziser Ausdruck. Was soll man unter dem weltweiten Terrornetz verstehen? Welche Organisationen ausser al-Kaida gehören dazu? Militante islamistische Gruppierungen wie der Hizbullah und die Hamas? Oder nichtislamistische Terroristengruppen wie die Irisch-Republikanische Armee und die Tamil Tigers? Staaten wie der Irak?
Die militärische Komponente
Auch Verteidigungsminister Donald H. Rumsfeld schien sich an der Vagheit des ehrgeizigen Ziels zu stören. Zu Beginn der militärischen Angriffe tat er «die Vorstellung, den Terrorismus von der Erde zu verbannen», als unrealistisch ab und schlug stattdessen ein ebenso wenig fassbares Ziel vor: Die Amerikaner seien ein freiheitsliebendes Volk, meinte Rumsfeld, so müsse das Ziel darin bestehen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie «ihre Freiheitsliebe befriedigen und in Freiheit leben können». Das war zwar bewundernswert, eignete sich aber kaum als Ziel, das man einem General als Auftrag übergeben konnte.
Der «Krieg gegen den Terrorismus» selbst hat auch keine Klarheit gebracht. Anfänglich war das erklärte Ziel in Afghanistan nicht, das Taliban-Regime zu beseitigen, sondern einzig, dieses dazu zu bringen, Usama bin Ladin und seine Mitkämpfer auszuliefern. Erst als die Taliban sich weigerten, dies zu tun, gingen die USA mit voller militärischer Kraft gegen sie vor. Ähnliches könnte sich im Falle des Iraks abspielen. Ende November forderte Präsident Bush Saddam Hussein auf, die Wiederaufnahme der Waffeninspektionen zuzulassen oder die Folgen zu tragen. An einer Pressekonferenz genauer nach diesen Folgen befragt, meinte Bush nur rätselhaft: «Er wird es herausfinden.»
Mindestens für einen gut informierten Beobachter hiess das: Bush wusste selbst noch nicht, was er mit den Folgen meinte. In der Tat konnte man Anfang Dezember davon ausgehen, dass Administration und Kongress sich über das weitere Vorgehen, abgesehen von dem militärischen Eingreifen in Afghanistan, noch nicht im Klaren waren.
Konzeptuelles Neuland
All dies mag verständlich sein. Einmal sind die USA mit diesem Konflikt auf konzeptueller Ebene in Neuland vorgestossen. Es wird gleichsam gegen Schatten gekämpft - so hat bisher niemand die Urheberschaft für die Greueltaten vom 11. September beansprucht -, und aus diesem Grund sind konventionelle Kriegsziele wie das Zerschlagen einer Armee oder das Erobern von Gebieten widersinnig. Zudem wurden die USA am 11. September überrascht; obwohl das Land zuvor das Ziel von zahlreichen Terroranschlägen gewesen war, hatten die Amerikaner nie damit gerechnet, einen richtiggehenden Krieg gegen diesen Feind zu führen.
Ausserdem können Euphemismen in Kriegszeiten nützlich sein, gerade wenn man gleichsam im Dunkeln fliegt. Die Regierung wollte sich nach dem 11. September instinktiv nicht mit genauen Informationen die Hände binden lassen. Solange die «Übeltäter» und der «Terrorismus» das Ziel waren und ausser bin Ladin keine Namen genannt wurden, hatte die Regierung die grösstmögliche Flexibilität. Solange niemand beleidigt wurde, war auch Washingtons Werben um Partner für die «Koalition gegen den Terror» einfacher. Zudem konnte die Administration zumindest theoretisch je nach den Umständen neue Ziele definieren oder alte eliminieren: Ein Partner von heute - so zum Beispiel Syrien - könnte der Übeltäter von morgen sein.
Der islamistische Extremismus
Der Mangel an Klarheit hat allerdings auch schwerwiegende Nachteile. Wenn Politiker der militärischen Führung ungenaue oder widersprüchliche Zielsetzungen auftragen, schrieb Carl von Clausewitz in «Vom Kriege» (1832), werden diese mit grosser Sicherheit vor weitreichende Schwierigkeiten gestellt. Die Geschichte der Kriegführung bestätigt diese eherne Regel; auch die Amerikaner haben in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahrzehnten Erfahrungen gemacht (von Eisenhower, der Europa im Zweiten Weltkrieg nicht schnell genug überquert hatte, um das Vorrücken der Sowjets abwehren zu können, bis zu Norman Schwarzkopf, der es unterlassen hatte, Saddam Husseins Republikanische Garde während der Operation «Desert Storm» auszuschalten). Es sind jedoch nicht nur Generäle, die wissen müssen, gegen wen und wofür sie kämpfen, sondern auch Mitglieder der Regierung, befreundete wie feindlich eingestellte Länder und das amerikanische Volk.
Wer ist denn nun der Feind? Der 11. September hat eine laute und deutliche Botschaft geliefert, die keinerlei Doppeldeutigkeit erlaubt: Der Feind ist der militante Islam. Dass die US-Regierung zögerte, dies auszusprechen, solange sie die Verantwortlichen nicht kannte, ist nicht weiter erstaunlich. Sie zögerte allerdings auch mit Blick auf die jüngste Geschichte.
Als nämlich im Februar 1995 die erschreckende Gewalt zwischen bewaffneten und brutalen islamistischen Gruppierungen und der repressiven Regierung in Algerien ihrem Höhepunkt zuging, erklärte der damalige Nato-Generalsekretär Willy Claes, dass sich seit dem Ende des Kalten Krieges «die islamische Militanz für die Nato und die westliche Sicherheit als die vielleicht grösste einzelne Bedrohung herausgestellt hat». Claes sagte nicht nur, dass der militante Islam für den Westen die gleiche Art von Bedrohung wie der Kommunismus zuvor darstellte, sondern dass das Ausmass der Gefahr noch grösser sei, denn der militante Islam schliesse Elemente von «Terrorismus und religiösem Fanatismus ein und nütze die soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit aus».
Claes' Einschätzung war vollkommen richtig. Sie stiess jedoch in der muslimischen Welt auf empörte Ablehnung, so dass Claes zurückbuchstabieren musste. «Der religiöse Fundamentalismus, weder der islamische noch ein anderer», meinte er dann, «ist für die Nato kein Problem.» Nach dem 11. September dürfte es einfacher sein, auszusprechen, was Claes nicht sagen durfte, allerdings nur unwesentlich einfacher, und nicht für Politiker. Sicherlich will niemand Claes' schamvollen Rückzieher wiederholen müssen. Trotzdem gibt es keinen Weg um die Tatsache herum, auch wenn deren Benennung noch so unangenehm ist.
Es gibt noch andere Feinde
Spätestens seit 1979, als Ayatollah Khomeiny in Iran mit dem Schlachtruf «Tod den Amerikanern» an die Macht kam, ist der militante Islam der selbst ernannte Feind der USA. Inzwischen ist er deren grösster Feind. Die terroristischen Organisationen und die Personen, die Washington im Visier hat, die Einwanderer, die Washington befragt, und die Staaten, die Washington im Verdacht hat - allesamt gehören sie zum Kreis der Extremisten oder haben Verbindungen zu ihnen. Die US-Regierung sagt das zwar nicht explizit, aber ihre Taten sprechen für sich.
Man verstehe mich nicht falsch: Auch wenn ich den Islamismus als den bedrohlichsten langfristigen Feind der USA bezeichne, bestreite ich nicht das Vorhandensein anderer Feinde. Die grösste einzelne Bedrohung ist Saddam Hussein mit Atomwaffen. Auch mangelt es nicht an andern nichtislamistischen Feinden in der Welt, ob in muslimischen Regionen (Syrien, Libyen, Palästina) oder in nichtmuslimischen (Nordkorea, Kuba usw.). Diesen Feinden fehlen jedoch mehrere Eigenschaften, die die Bedrohlichkeit des Islamismus ausmachen: der ideologische Eifer, die Reichweite, der Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen. Mag die irakische Bedrohung noch so gross sein, sie beschränkt sich auf die militärische Dimension, auf einen verhassten Diktator und seine Zirkel sowie die rohe Einschüchterung. Obwohl die potenzielle Gefolgschaft des Islamismus sich auf die Muslime beschränkt, handelt es sich dabei immerhin um etwa einen Sechstel der Weltbevölkerung, der zudem eine hohe Geburtenrate aufweist und fast auf die ganze Welt verteilt lebt.
Die Gefolgschaft
Zu einem Zeitpunkt, da die kommunistische Linke und die faschistische Rechte - beide europäischer Herkunft - verbraucht und insgesamt schwach sind, ist der Islamismus heute die einzige wirklich bedeutende totalitäre Bewegung in der Welt. Seine Anführer erheben den Anspruch, dass der militante Islam der einzige Rivale und der unvermeidliche Nachfolger der westlichen Kultur sei. Entgegen der Behauptung einiger (falsch liegender) westlicher Beobachter, der Islamismus sei im Aussterben begriffen, ist mit diesem noch während Jahren, wenn nicht Jahrzehnten zu rechnen.
Ich will versuchen, die Gefolgschaft des militanten Islam genauer zu umreissen. Sie besteht aus drei Kreisen. Zum ersten gehören der innere Kern mit bin Ladin und seinesgleichen, die 19 Entführer, al-Kaida, die Führer des Taliban-Regimes in Afghanistan und weitere Teile des Netzes gewalttätiger Gruppierungen, die vom militanten Islam inspiriert sind. Diese Gruppierungen wurden hauptsächlich nach 1970 ins Leben gerufen, und seither sind sie in der Welt des Islam eine zunehmend wichtige Kraft geworden. Zu diesem Netz - von einigen Kritikern «Islamintern» genannt - gehören schiitische und sunnitische Elemente, die sich an Reiche wie Arme wenden. Es ist aktiv bis nach Afghanistan, Algerien und Argentinien. Im Jahr 1983 begannen Mitglieder des Netzes eine gewalttätige Kampagne gegen die USA, deren bisher grösster Triumph die spektakuläre Aktion am 11. September war. Die Zahl der Mitglieder dieses Netzes ist so klein, wie ihr Fanatismus gross ist; es handelt sich wohl um einige tausend.
Der zweite Kreis umfasst eine um vieles grössere Zahl von Militanten. Sie teilen die radikale utopische Vision der Kaida, ohne zu dieser zu gehören. Ihre Gesinnung demonstrierten sie bei Ausbruch der Kampfhandlungen in Afghanistan tagtäglich: Zehntausende von Protestierenden und Mujahedin bringen ihren Hass auf die USA und ihren Enthusiasmus für weitere Gewalttätigkeiten zum Ausdruck. In normalerweise kaum beachteten Ländern, bis anhin nicht bekannt als Brutstätten radikaler Ideologien, wurde gegen die amerikanische Kampagne protestiert. Das Kriegsgeschrei der Islamisten tönte dabei auf der ganzen Welt ähnlich:
Indonesien: «USA, geht zur Hölle!»
Malaysia: «Zur Hölle mit den USA» und «Zerstört Amerika».
Bangladesh: «Tod Amerika» und «Usama ist unser Held».
Indien: «Tod Amerika. Tod Israel. Ehre den Taliban.»
Sri Lanka: «Bin Ladin, wir sind auf deiner Seite.»
Oman: «Amerika ist der Feind Gottes.»
Jemen: «Amerika ist der grosse Satan.»
Ägypten: «Zur Hölle mit den USA, die Afghanen werden siegen.»
Sudan: «Nieder mit den USA!»
Bosnien: «Lang lebe bin Ladin.»
Grossbritannien: «Tony Blair soll in der Hölle brennen.»
Auf Grund von Wahlresultaten, Umfragen, anekdotischem Material und den Meinungen von gut informierten Beobachtern schätze ich den Umfang des zweiten Kreises auf 10 bis 15 Prozent der muslimischen Bevölkerung von ungefähr einer Milliarde weltweit, also auf 100 bis 150 Millionen Personen.
500 Millionen Antiamerikaner
Die Muslime im dritten Kreis billigen zwar das islamistische Programm nicht in allen Einzelheiten, teilen aber den krassen Antiamerikanismus der ersten beiden. Diese Haltung findet sich fast überall im politischen Spektrum. Ein säkularer Faschist wie Saddam Hussein teilt den Hass auf die USA mit den linksextremen Kurden der PKK, und diese teilen ihn mit exzentrischen Figuren wie Muammar Ghadhafi. Es fehlen in der muslimischen Welt zwar zuverlässige Meinungsumfragen, aber ich schätze, dass die Hälfte aller Muslime - etwa 500 Millionen - eher mit bin Ladin und den Taliban sympathisiert als mit den USA. Diese Zahl von Amerika hassenden Leuten ist ernüchternd.
Der Antiamerikanismus unter Muslimen ist nicht universell; es gibt auch wichtige proamerikanische Bollwerke. Dazu gehören: das Offizierskorps der Türkei, die eigentlichen Schiedsrichter über die Geschicke des Landes; die Führung mehrerer mehrheitlich muslimischer Staaten der ehemaligen Sowjetunion; die neuen Dissidenten der Islamischen Republik Iran und allgemein die Muslime, die die islamistische Herrschaft selbst erlebt haben. Der Autor plädiert für Zusammenarbeit mit diesen Muslimen.
Die Gruppe der «Gemässigten» macht aber nur eine Minderheit aus. Der Antiamerikanismus kommt überall zum Vorschein: unter den abgeschirmten Frauen der saudischen Elite wie den Männern in den Slums von Kairo, unter den Alten in den abgelegensten Gebieten Pakistans ebenso wie den Schülern einer islamischen Schule in einem Vorort von Washington. Der Antiamerikanismus beschränkt sich auch nicht immer auf die geistige Haltung. Schon zwischen dem Vietnamkrieg und dem 11. September wurden mehr Amerikaner Opfer von radikalen Muslimen als von andern Feinden.
Kein Zusammenprall der Kulturen
Die Situation ist also bedenklich. Dennoch ist sie ebenso wenig hoffnungslos, wie es die Situation auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war. Erforderlich ist - heute wie damals - nicht nur eine genaue und ehrliche Definition des Feindes, sondern auch konzeptuelle Klarheit im Umgang mit ihm. Vielleicht ist der erste Schritt dazu die Einsicht - so paradox dies vor dem Hintergrund der oben genannten Zahlen scheinen mag -, dass die Amerikaner sich nicht in einem Kampf zwischen dem Islam und dem Westen bzw. in einem «Zusammenprall der Kulturen» befinden.
Dieser Begriff erlangte durch den Politologen Samuel Huntington einen hohen Bekanntheitsgrad - und wurde durch bin Ladin in seiner teuflischen Weise unterstützt. Der Begriff mag seinen Reiz haben; trotzdem ist er falsch. Zahlreiche islamistische Elemente suchen zwar diese Konfrontation in der Überzeugung, der Islam werde sich durchsetzen und weltweit die Vorherrschaft erreichen. Aber mehrere Faktoren sprechen gegen eine solche Interpretation der objektiven Situation.
Einmal ist Gewalt gegen die Amerikaner - und gegen Israeli, Abendländer und Nichtmuslime - lediglich ein Teil der Realität; die Feindschaft der Islamisten richtet sich ebenso erbittert gegen nichtislamistische Muslime. Hat nicht die Herrschaft der Taliban in Afghanistan dies aufs Klarste gezeigt? Deren Greueltaten und mutwillige Gewalt gegen muslimische Landsleute zeigen eine Geisteshaltung in der Nähe des Völkermords. Was die Befreiung von dieser brutalen Unterdrückung bedeutet haben muss, hat ein Bericht in der «New York Times» vom 13. November gut eingefangen:
Gewalt gegen Muslime
«In den zwölf Stunden, seit die Soldaten der Taliban diese Stadt verlassen haben, hat sich eine fröhliche Stimmung breit gemacht. Die Bevölkerung von Taliqan, die zwei Jahre lang unter der Herrschaft der Taliban gelebt hatte, ergoss sich auf die Strassen und warf die Einschränkungen über Bord, die bis in die privatesten Bereiche ihres Lebens hinein gereicht hatten. Die Männer warfen ihre Turbane in die Gosse. Familien gruben ihre lange versteckten Fernsehgeräte aus. Restaurants spielten Musik. Zigaretten flammten auf, und junge Männer sprachen davon, ihr Haar wachsen zu lassen.»
Die Taliban sind dabei keine Ausnahme. Die Islamisten haben die Muslime brutal behandelt, wo immer sie an der Macht waren oder diese angestrebt haben. Algerien wurde schon erwähnt, ein Land, das nach einem Jahrzehnt der islamistischen Barbarei mit etwa 100 000 Opfern gleichbedeutend mit Gewalt gegen Glaubensbrüder geworden ist. Vergleichbare Gewalt, wenn auch geringeren Ausmasses, fanden sich in Ägypten, in Libanon und in der Türkei. Und der Krieg des islamistischen Iran gegen den nichtislamistischen Irak nach 1982, mit Hunderttausenden von muslimischen Opfern? Der Islamismus ist eine aggressive totalitäre Ideologie, die letztlich kaum, wenn überhaupt, Unterschiede bei jenen macht, die ihr im Wege stehen.
Der Begriff des Kampfes der Kulturen ist zudem untauglich, weil er einen unweigerlich dazu verleitet, wichtige oder möglicherweise entscheidende Unterschiede innerhalb der Kulturen selbst zu vergessen. Solche Unterschiede traten in aller Schärfe hervor, als 1989 eine beträchtliche Minderheit von Muslimen weltweit gegen das Todesurteil von Ayatollah Khomeiny gegen den Autor Salman Rushdie protestierte - in Iran selbst unterschrieben 127 Intellektuelle ein Protestschreiben -, während einige prominente westliche Stimmen, weltliche und religiöse gleichermassen, sich für das Verdikt zu entschuldigen oder es zu «verstehen» versuchten. (In einer typischen Erklärung meinte der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, dass «Die satanischen Verse» eine «Beleidigung der Religion» darstellten - als ob damit das Todesurteil gegen Rushdie in irgendeiner Weise begründet worden wäre.)
Ein zeitlich und räumlich näher liegendes Beispiel liefern die Umfragen im katholischen Italien nach dem 11. September, laut denen ein Viertel der Italiener der Meinung sind, dass die Amerikaner erhielten, was sie verdient hatten. Sogar einige Amerikaner stellten sich auf die Seite der Angreifer oder zumindest hinter die Wahl des Ziels: «Wer es schafft, das Pentagon in die Luft zu sprengen, hat meine Stimme», verkündete ein Geschichtsprofessor an der Universität von New Mexico. Macht das diese Leute zu einem Teil der islamischen Welt? Und wo stehen die Hunderte von Millionen von Muslimen, die über die Attentate vom 11. September entsetzt waren? Gehören sie nicht zur islamischen Welt?
Ist der Islam doch das Problem?
Dies führt uns zur bedeutenden, damit in Zusammenhang stehenden Frage, ob der Islam selbst das Problem sei. Wie alle grossen Religionen lässt der Islam mehrere Interpretationen zu, von der mystischen bis zur militanten, von der quietistischen bis zur revolutionären. Während der 1400 Jahre seiner Geschichte wurden die Grundsätze des Islam auf höchst unterschiedliche Weise ausgelegt. Der Islam unterscheidet sich von andern Religionen jedoch darin, dass er eine grosse Zahl von Vorschriften für das öffentliche Leben und die Beziehungen zu Ungläubigen einschliesst, die dem modernen Geist der Zeit widersprechen und noch nicht aufgegeben worden sind. Kurz, die harte Arbeit, den Islam an die heutige Welt anzupassen, muss noch begonnen werden. Gerade diese Tatsache erklärt einen Teil der Anziehungskraft der islamistischen Ideologie.
Diese ist allerdings kein gänzlich neues Phänomen. Sie hat ihre Wurzeln in der WahhabitenBewegung des achtzehnten Jahrhunderts, in den Schriften von Ibn Taymiya des dreizehnten Jahrhunderts und gar bei den Kharijiten im siebten Jahrhundert. Wie es sich für eine zeitgenössische Ideologie gehört, umfasst die heutige Version des Islamismus mehr Lebensbereiche (zum Beispiel auch den wirtschaftlichen Bereich) als frühere Interpretationen; sie geniesst auch bedeutend mehr politischen Erfolg. Ein radikales Verständnis des Islam hat sich breit gemacht wie wohl nie zuvor in den 1400 Jahren der Geschichte des Islam und hat alle ernsthaften Alternativen verdrängt oder ruhig gestellt.
Auf dem absteigenden Ast
Die Radikalisierung ist die wütende Antwort auf eine Frage, die die Muslime seit 200 Jahren plagt - seit Macht und Reichtum, die die islamische Welt einstmals charakterisiert hatten, sich zwischen 1300 und 1800 auflösten und andere Völker und Nationen vorwärts zu drängen begannen. Was war falsch gelaufen? Wenn der Islam Gottes Gnade bringt, warum geht es den Muslimen so schlecht? In der jüngsten Geschichte haben sich Muslime mehreren extremistischen Ideologien zugewendet - von Faschismus und Leninismus bis zum panarabischen und pansyrischen Nationalismus -, immer im Versuch, auf diese Frage mit allen Mitteln eine Antwort zu finden ausser mit Hilfe von Introspektion, Mässigung und Selbsthilfe.
Der Islamismus ist zur verbreitetsten, am meisten Illusionen nährenden und zur verhängnisvollsten dieser Ideologien geworden. Die beispiellose Vorherrschaft des Islamismus bietet ironischerweise gleichzeitig Grund zur Hoffnung. Wie erfolgreich die militante Interpretation gegenwärtig auch sein mag, in der Zukunft muss das nicht genau so sein. Der terroristische Jihad gegen den Westen ist eine Lesart des Islam, jedoch nicht sein ewig währendes Wesen. Vor 40 Jahren, als das Prestige der Sowjetunion und der panarabische Nationalismus auf ihrem Höhepunkt standen, war der Islamismus fast ohne politischen Einfluss. Was dann geschah und ihm zu Einfluss verhalf, ist zwar eine faszinierende Frage, aber in unserem Zusammenhang ist einzig zentral, dass, da der militante Islam vor kaum 40 Jahren keine einflussreiche Kraft war, es absolut vernünftig ist anzunehmen, dass er in weiteren 40 Jahren seinen Einfluss eingebüsst haben wird. Wenn der Islamismus und der Islam tatsächlich untrennbar wären, gäbe es keine Lösung ausser dem Versuch, einen Sechstel der Weltbevölkerung entweder in Quarantäne zu nehmen oder ihn zu bekehren. Keine dieser Lösungen ist realistisch.
Ringen um die Seele des Islam
Wenn der welterschütternde Kampf unserer Zeit nicht ein Kampf zwischen zwei Kulturen ist, dann muss es ein Kampf unter den Mitgliedern ein und derselben Kultur sein - also zwischen Islamisten und jenen, die wir hier mangels besserer Begriffe gemässigte Muslime nennen («gemässigt» nicht im Sinne von liberal oder demokratisch, sondern antiislamistisch). Ähnlich wie die extremen westlichen Ideologien des Faschismus und des Kommunismus den Westen herausgefordert hatten und aus ihm ausgetrieben werden mussten, muss dies mit dem militanten Islam und der islamischen Welt geschehen. Der Kampf um die Seele des Islam wird viele Jahre dauern und viele Leben kosten. Er wird wohl der grösste ideologische Kampf der Zeit nach dem Kalten Krieg werden.
Was für eine Rolle kommt dabei uns zu? Die USA, ein grossmehrheitlich nichtmuslimisches Land, können selbstverständlich nicht die Probleme der islamischen Welt bewältigen. Weder können sie das Trauma des modernen Islam lösen noch sehr viel dazu beitragen, den in der muslimischen Welt vorherrschenden Antiamerikanismus zu reduzieren. Während der Kampf unter den Muslimen sich entfaltet, werden sich Nichtmuslime hauptsächlich in der Rolle des Aussenstehenden wiederfinden.
Die Aussenstehenden und besonders die USA können jedoch massgeblich zur Beschleunigung des Kampfes sowie zur Beeinflussung des Ausgangs beitragen, indem sie die militante Seite schwächen und die gemässigte ermutigen und unterstützen. Dieser Prozess hat mit dem sogenannten Krieg gegen den Terrorismus schon begonnen, und im Kleinen sind seine Auswirkungen in Afghanistan sichtbar geworden. Solange Washington abseits gestanden hatte, waren die Taliban im Lande an der Macht, und die Nord-Allianz schien eine glücklose Kraft. Sobald die USA sich militärisch eingemischt hatten, brachen die Taliban zusammen, und die Nord-Allianz stürmte in wenigen Wochen durch das Land. Auf höherer Ebene bleibt die Aufgabe die gleiche: die Islamisten schwächen, wo sie an der Macht sind, ihre Ausdehnung verhindern und die gemässigten Elemente unterstützen.
Kreativität und Entschlossenheit
Um den islamistischen Extremismus zu schwächen, wird eine kreative und entschlossene Politik notwendig sein, die auf die Bedürfnisse jedes Landes abgestimmt wird. Die amerikanische Politik hat ihren Stempel schon an verschiedenen Orten aufgedrückt, abgesehen von Afghanistan in den Philippinen, wo 93 Millionen Dollar Militärhilfe zusammen mit einem amerikanischen Beraterstab der Regierung zum Sieg über den militanten islamistischen Aufstand zu verhelfen versuchen. In Pakistan bildet das FBI die Einreise-Behörden in der Ermittlung von mutmasslichen, aus Afghanistan eindringenden Terroristen aus. Die anarchistischen Gebiete in Somalia könnten als Nächstes an der Reihe sein.
In einigen Fällen werden Veränderungen schnell herbeizuführen sein; in andern wird es ein langer und mühsamer Prozess sein. In Pakistan muss der Staat die Kontrolle über die berüchtigten Medressen (die Religionsschulen), die den Extremismus lehren und die Gewalt befürworten, gewinnen. In Iran sowie im Sudan werden weitaus energischere und vielfältige Anstrengungen notwendig sein, um die Herrschaft des militanten Islam zu beenden. In Katar, von wo aus das Jazira-Fernsehen sendet - bin Ladins Sprachrohr -, braucht es den Druck auf die Regierung, damit diese die Lehre eines gemässigten Scheichs fördert statt jene des tief im Schützengraben verharrenden Extremisten Yusuf al-Qaradawi («Am Jüngsten Tag werden die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten»).
Saudiarabien ist ein Spezialfall. Von dort kamen bin Ladin und 15 der 19 Flugzeugentführer. Zudem ist es die Brutstätte der Ideen der Taliban ebenso wie die Finanzierungsquelle vieler islamistischer Gruppen. Und obwohl die saudiarabischen Behörden mit dem Westen seit Jahrzehnten funktionierende Beziehungen pflegen, hat es Saudiarabien zugelassen, dass der militante Islam den öffentlichen Diskurs übernimmt. Das Land muss dringend von einem Schulsystem befreit werden, in dem es beispielsweise in Schulbüchern der zehnten Klasse heisst: «Die Muslime schulden sich gegenseitig Loyalität und haben die Ungläubigen als ihren Feind zu betrachten.» Für die Medien, ganz zu schweigen von andern Bereichen des öffentlichen Lebens, gilt das Gleiche.
Konsequenzen für Amerika
Zudem müssen Finanzzentren überall in der Welt, von den Vereinigten Arabischen Emiraten bis zu Hongkong, dazu gezwungen werden, das Geldwaschen durch islamistische «Wohltätigkeitsorganisationen» zugunsten von al-Kaida und andern terroristischen Organisationen zu unterbinden. Frankreichs Präsident Jacques Chirac hat erklärt, dass «Europa ein Zufluchtsort» für islamistische Extremisten geworden sei. Dieses Problem muss ernst genommen werden. Und Taten müssen folgen.
Der Kampf gegen den Islamismus hat für die USA auch innenpolitische Konsequenzen, stellt er doch im In- wie im Ausland eine Gefahr dar. Hier muss darauf hingearbeitet werden, dass der Schaden durch die radikal antiwestlich Eingestellten unter uns verhindert wird. Als Mittel zum Zweck dienen die Ausweisung, Gefängnisstrafen oder andere Einschränkungen. Das impliziert eine Änderung der Einwanderungsgesetze und besonders ein Ende der unbedarften Annahme, dass alle, die zu Besuch oder als Immigranten in die USA einreisen wollen, es gut meinen. Das Einreiseprozedere braucht einen ideologischen Filter; in den Worten des Präsidenten müssen «viele Fragen gestellt werden, die bisher nicht gestellt worden sind». Es bedeutet, dass scharf gegen islamische «Wohlfahrtsorganisationen» vorgegangen wird, die Gelder an islamistische Gruppierungen schleusen. Ausserdem werden Militärgerichte notwendig sein. Die Anwalt-Klient-Beziehung wird unter Umständen gewisse Einschränkungen hinnehmen müssen. Wo angemessen, muss ernsthafter Gebrauch der Rasterfahndung zur Entdeckung von «Schläfern» und andern Terroristen eingesetzt werden. Und vor allem muss der Präsident aufhören, sich mit militant islamischen Führern zu treffen, wie er das vor und nach dem 11. September getan hat, da er diese damit legitimiert.
Wir dürfen uns jedoch keine Illusionen machen. Wenn die USA über 100 Millionen islamistische Feinde haben (von der noch grösseren Zahl von Muslimen, die uns aus verschiedenen andern Gründen Schlechtes wünschen, ganz zu schweigen), können diese nicht alle ausgeschaltet werden. Stattdessen sollen sie möglichst abgeschreckt und eingedämmt werden. Der militante Islam ist zu beliebt und verbreitet, als dass er militärisch vernichtet werden könnte.
Die andere Hälfte
Aus diesem Grund spielen die gemässigten Muslime eine zentrale Rolle. Die Hälfte der islamischen Weltbevölkerung mag Amerika hassen, die andere Hälfte tut dies nicht. Diese Hälfte ist jedoch leider unbewaffnet, unorganisiert und hat keine Stimme. Die USA brauchen sie jedoch nicht wegen deren Macht, sondern wegen deren Ideen und Vorstellungen sowie der Legitimität, die sie vermitteln. In diesem Sinne ergänzen die Stärken der gemässigten Muslime genau jene Amerikas.
Um glaubhaft zu machen, dass die Amerikaner den islamischen Glauben anerkennen und achten, argumentieren Behördenvertreter, dass amerikanische und islamische Werte vereinbar seien. Es werden beispielsweise Kassetten versandt, die einen muslimischen Imam beim Gebetsruf im Kongress zeigen, und Poster mit den «Moscheen Amerikas» gedruckt. Beachtenswert war auch Präsident Bushs Einladung an 50 muslimische Botschafter zum Fastenbrechen am Ende des Ramadan im Weissen Haus, was Aussenminister Powell und US-Botschafter weltweit genauso taten. Laut einem Sprecher des Aussenministeriums sollte damit glaubhaft gemacht werden, dass die Amerikaner die islamischen Feiertage ebenso ernst nehmen wie die christlichen und jüdischen. Zukünftige Vorhaben sind ehrgeiziger: Ein Radionetzwerk für den Nahen Osten soll ab Februar auf Sendung gehen; geplant sind Programme in 26 Sprachen für ein junges islamisches Publikum.
Werden diese Anstrengungen ihr Ziel erreichen? Das ist sehr unwahrscheinlich. Es geht schliesslich um einen Kampf der Ideen. Die Botschaft gegen bin Ladin kann weder nach den Grundsätzen der Madison Avenue noch von den Amerikanern erarbeitet und vermittelt werden. Da braucht es schon Insider mit gründlichen Kenntnissen der islamischen Kultur: gemässigte Muslime, für die die Vorstellung eines Lebens unter islamistischer Herrschaft unerträglich ist und die sich etwas Besseres vorstellen können.
Die Rolle der USA
Was ist dabei die Rolle der USA? Die USA sollen weniger ihre eigenen Ansichten vermitteln als jene Muslime unterstützen, deren Ansichten mit den amerikanischen vereinbar sind, besonders bei Themen wie die Beziehungen mit Nichtmuslimen, die Modernisierung und gleiche Rechte für Frauen und Minderheiten. Die USA können den gemässigten Muslimen bei der Verbreitung ihrer Ideen helfen, so wie mit dem von den USA finanzierten Radio Free Afghanistan. Zudem sollen, wie Paula Dobriansky, Under Secretary for Global Affairs im Aussenministerium, vorschlug, gemässigte muslimische Persönlichkeiten - Gelehrte und Imame zum Beispiel - bei den von den USA finanzierten akademischen und kulturellen Austauschprogrammen berücksichtigt werden.
Die Antiislamisten sind heute schwach, gespalten, eingeschüchtert und ohne Einfluss. Die Aussichten für ein Wiederaufblühen des Islam waren selten so schlecht wie in diesen von Radikalismus, Jihad, extremistischer Rhetorik, Verschwörungsdenken und Todeskult geprägten Zeiten. Trotzdem gibt es die gemässigten Muslime, und sie haben den USA im Kampf gegen den Islamismus viel zu bieten, nicht zuletzt mit ihren Kenntnissen des Phänomens samt seinen Schwächen. Zudem ist die Legitimität unbezahlbar, die sie im Kampf gegen den militanten Islam einbringen. Allein durch ihr Mitwirken wird der Vorwurf der «Islamophobie» unhaltbar.
In Afghanistan haben die USA zuerst das Taliban-Regime zerschlagen und darauf das Land in die Hände der gemässigteren Nord-Allianz übergeben. Es liegt nun an der Nord-Allianz, diese durch die USA eröffnete Chance auszunützen. Das Gleiche gilt für den Islam insgesamt. Weiter darf Washington nicht gehen. Ob auf die militärischen Siege politische folgen, hängt letztlich von den Muslimen ab. Der Kampf gegen den Islamismus kann gewonnen werden, wenn Amerika den Willen und das Durchhaltevermögen aufbringt und versteht, dass die Botschaft von nichtamerikanischen Händen hinausgetragen werden muss.