Original: Az izraeli-palesztin konfliktus megoldása Izrael győzelme.
Das Interview führte Timea Hajdú
Stehen wir kurz vor einer Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien?
Die Normalisierung wird stattfinden, aber ihr Timing hängt weitgehend davon ab, wie lange König Salman regiert. Solange er das Sagen hat, wird es keinen offiziellen Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien geben. Wenn er aufgrund von Rücktritt oder Tod nicht mehr herrscht, dann wird Frieden wahrscheinlich offiziell werden. Dieser Prozess ist gut für beide Länder. DerWiderstand dazu ist innerhalb Saudi-Arabiens beschränkt. Wenn Frieden geschlossen wird, dann erwarte ich, dass er den Abraham-Vereinbarungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain ähneln wird.
In den letzten Jahren hat Saudi-Arabien versucht sich ein neues Image aufzubauen, indem es ein moderneres, freundlicheres Gesicht zeigt. Was hat sich wirklich geändert?
Die Veränderungen sind paradox. In den Bereichen der Kultur, der Stellung der Frau, und der Religion haben tiefgreifende Transformationen stattgefunden und dieser Prozess hält an. Andererseits wird das Land zunehmend von einer einzelnen Person kontrolliert. Also finden gleichzeitig Modernisierung und zunehmende Autokratie statt. Das scheint zwar ein Widerspruch zu sein, ist aber nicht so ungewöhnlich; ähnliche Entwicklungen fanden vor 100 Jahren in der Türkei und vor 150 Jahren in Japan statt. In allen drei Fällen sind die Modernisierer auch Autokraten.
Bedenken Sie, was passierte, als Mohammed bin Salman beschloss Frauen zu erlauben Auto zu fahren. Sofort sprang eine Frau in ein Auto und fuhr los, nur um verhaftet und ins Gefängnis geworfen zu werden. Sie darf nicht entscheiden, ab wann sie fahren darf; nur MbS entscheidet das.
Vor kurzem ließen die Saudis inoffiziell einen eigenen Plan zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts fallen. (Ali Shibabi, ein Vertrauter von Kronprinz Moahmmed bin Salman, veröffentlichte am 8. Juni einen saudischen Vorschlag.) Dieser schlägt vor, Jordanien und die Palästinensergebiete zusammenzulegen und das Haschemitisch-Palästinensische Königreich zu bilden. Es gab darauf fast keine Reaktion. Was halten sie davon?
Der Plan würde praktisch zur Situation vor 1967 zurückkehren, als Jordanien die Westbank kontrollierte. Ich mag den Plan. Leider glaube ich nicht, dass die Jordanier ihn mögen. Ich besuchte Jordanien vor ein paar Jahren und sprach mit einer Menge Leute. Sie sagten fast ausnahmslos, dass die Westbank jetzt Israels Problem sei und fügte hinzu, wie froh sie seien, dass es nicht mehr das ihre ist.
Vor kurzem besuchte Joe Biden Israel; dabei drückte er seine Unterstützung für eine "Zweistaatenlösung" aus und fügte hinzu, jetzt sei nicht die Zeit Verhandlungen wieder aufzunehmen. Was halten sie von dieser Äußerung?
Es scheint so, als habe die Administration Biden aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und israelisch-palästinensische Verhandlungen nicht zu einer Priorität erhebt. Ich betrachte das als kluge Entscheidung, da Verhandlungen bestimmt keinen Erfolg haben würden. Wir haben keinen Grund zu glauben, dass Mahmud Abbas sich mit Israel arrangieren will.
Was könnte Ihrer Meinung nach den israelisch-palästinensischen Konflikt beenden?
Mein Ansatz hat einen Namen, Sieg Israels. Als Historiker stelle ich fest, dass Kriege in der Regel enden, wenn eine Seite aufgibt und dass Konflikte so lange weitergehen, wie beide Seiten glauben, sie könnten gewinnen. Das macht intuitiv Sinn. Die Deutschen gaben am Ende des Zweiten Weltkriegs auf, aber Nordkorea zum Beispiel hat nicht aufgegeben. Der amerikanische Süden gab 1865 auf, genauso die Sowjetunion.
Einen Konflikt zu beenden erfordert also, dass eine Seite sagt: "Okay, ich begreife, dass ich meine Ziele nicht erreichen kann, also gebe ich auf." Ich betrachte das als realistische Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt, einen Konflikt, den die Palästinenser auf jeder Ebene verloren haben. Ihnen fehlt sowohl militärische als auch wirtschaftliche Macht; es ist an der Zeit, dass sie aufgeben.
Ich möchte, dass Israel eine Politik verfolgt, die die Palästinenser ermutigt die Realität zu akzeptieren und aufzugeben. Sobald sie das tun, können sie anfangen ihr eigenes Gemeinwesen, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufzubauen. Rund 20 Prozent der Palästinenser akzeptieren Israel bereits; das Ziel von Sieg Israel besteht darin diese Zahl auf 40 und dann 60 Prozent zu steigern.
Aber das ist nicht die Politik, die Israel betreibt, weil es einfacher ist die Dinge ruhig zu halten. Einen Sieg Israels zu erzielen ist nicht ruhig; kurzfristig verursacht es Auseinandersetzungen und Probleme. Institutionen vermeiden generell Schritte, die kurzfristig Probleme schaffen.
Aber die Dinge werden dadurch verkompliziert, dass die pro-palästinensische Bewegung ein wichtiger Teil der globalen Bewegung für soziale Gerechtigkeit geworden ist.
Stimmt, die Palästinenser haben ein riesiges weltweites Unterstützer-Netzwerk, besonders bei der Linken. Keine andere nationalistische Sache genießt vergleichbare Anhängerschaft. Das ist einer der Hauptgründe, dass die Palästinenser nicht aufgegeben haben; zu anderen gehören Aspekte der muslimischen Religion und der israelischen Politik.
Beachten Sie, dass sich die Palästinenser der Westbank und des Gazastreifens im Kern der Feindschaft gegenüber Israel befinden. Das sind z.B. nicht die Spannungen zwischen Iran und Israel oder die in Israel lebenden Araber.
Ihr Artikel im Magazin American Spectator vom Juli argumentiert, dass der warme Empfang, der Ukraine-Flüchtlingen geboten wird, wichtige unbeabsichtigte Folgen haben könnten, weil Aktivisten das als neue Norm hinstellen und argumentieren, dass Westler alle Nichtwestler so willkommen heißen müssen, wie sie es mit den Ukrainern machten. Sehen Sie, dass diese Auswirkungen eintreten?
Ja, seit ich diesen Artikel schrieb, zeigen Äußerungen und Ereignisse, dass das begonnen hat. Dieses Argument wird echte Macht haben, weil diejenigen, die der nichtwestlichen Zuwanderung kritisch gegenüber stehen, in die Defensive gehen und nicht wissen, was sie sagen sollen. Die Folge wird mehr nichtwestliche Zuwanderung in den Westen sein. Als jemand, der keine Zunahme nichtwestlicher Zuwanderung erleben möchte, betrachte ich das als ernste Gefahr.
Ich habe die Idee unterstützt, dass Migranten innerhalb ihrer eigenen Kulturzone bleiben sollen. Nicht jeder muss in den Westen kommen. Ukrainer sollten nach Europa gehen, Lateinamerikaner nach Lateinamerika, Afrikaner nach Afrika und so weiter. Betrachten Sie Afrika und die Rate, in der seine Bevölkerung wächst; sie ist bereits doppelt so große wie die Bevölkerung Europas und es wird erwartet, dass diese Bevölkerung sich in den nächsten 80 Jahren verdreifacht. Europa kann so viele Afrikaner schlicht nicht unterbringen.
Migration war vor ein paar Jahren ein sehr heißes Thema, ist es aber nicht mehr. Wird es wiederkommen?
Ja, wird es, besonders mit der neuen Mustervorlage wie oben erwähnt, dass somalische und kurdische illegale Migranten in Europa und Nordamerika genauso willkommen geheißen werden sollten wie die Ukraine-Flüchtlinge. Das wird die neue Waffe von Aktivisten sein, die Multikulturalismus und Pro-Immigrationspolitik propagieren.
Ähnelt die Situation der mit dem politischen Islam, einem weiteren Thema, von dem abgelenkt wurde?
Richtig. Das war nach dem 9/11 etwa 15 Jahre lang das dominierende Thema, dann verschwand es beinahe. Zum Teil wurden die Menschen seiner überdrüssig, zum Teil kamen neue Themen auf: China, COVID-19, Russland, die Ukraine. Das Problem besteht aber fort und früher oder später wird die Krise aufgrund von Jihad-Gewalt oder einem islamistischen Politiker ausbrechen. Ob mit Gewalt oder gewaltlos, das Problem wird zurückkehren.
Daniel Pipes (DanielPipes.org, @DanielPipes) ist Präsident des Middle East Forum
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