Frage an die Kolumnisten der Jerusalem Post: Welche Szenarien, denken Sie, würden sich entwickeln, sollten die Verhandlungen in Annapolis scheitern?" Alle Antworten finden Sie (in Englisch) auf "Burning Issues #43: The day after Annapolis".
Die Folgen eines Fehlschlags von Annapolis hängen davon ab, wen die US-Regierung dafür verantwortlich macht. Wenn sie im Grundsatz die palästinensische Seite verantwortlich macht, wie es im Jahr 2000 der Fall war, dann ändert sich nicht viel. Die Palästinenser erfreuen sich eines unbegrenzten Kreditrahmens. Sie können (wie Abba Eban es formulierte) "niemals eine Chance auslassen eine Chance auszulassen" und doch immer wieder eine weitere Chance bekommen.
Sollte aber die Regierung Bush in erster Linie an der israelischen Seite etwas auszusetzen haben, dann Vorsicht. Wie ich schon letzten Monat in der Jerusalem Post schrieb, kann daraus eine mögliche Krise zwischen den USA und Israel entstehen, die nie da gewesene Ausmaße annimmt, "schlimmer als die von 1975 oder gar die von 1957. Das liegt zum Teil daran, dass so viel auf dem Spiel steht. Außenministerin Condoleezza Rice hat erklärt: 'Die Vereinigten Staaten betrachtet die Gründung eines palästinensischen Staates, eine Zweistaaten-Lösung, als absolut notwendig für die Zukunft nicht nur der Palästinenser und Israelis, sondern auch des Nahen/Mittleren Ostens und wohl auch für die amerikanischen Interessen.' Wenn ein palästinensischer Staat "absolut notwendig ... für die amerikanischen Interessen" ist, dann wird, wer immer ihm im Weg steht, vermutlich einen hohen Preis bezahlen." Die Beziehungen der USA und Israels sind dieser Tage besonders verletzbar, weil die Meinung der amerikanischen Elite sich in einer nie da gewesenen Weise gegen Israel gewendet hat.