Vor dem Züricher Hauptbahnhof gab es viele Plakate zugunsten des Minarettverbots. Foto: Arnd Wiegmann |
Aber auf einer anderen Ebene stellt die 57,5-zu-42,5-Prozent-Abstimmung für den europäischen Islam einen möglichen Wendepunkt dar, vergleichbar mit der Rushdie-Affäre des Jahres 1989. Dass eine große Mehrheit der Schweizer, die am Sonntag wählten, ausdrücklich antiislamische Gefühle zum Ausdruck brachten, legitimiert möglicherweise solche Gefühle im übrigen Europa und öffnet den Weg dafür, dass andere dem folgen. Dass es die gewöhnlich stille, unauffällige, nicht nachrichtenwürdige, politisch langweilige, neutrale Schweiz war, die plötzlich ihre Ängste vor dem Islam hinausbrüllt, verstärkt den Einfluss der Abstimmung nur weiter.