Die Amerikaner stimmen weit gehend bezüglich zweier Tatsachen über das Regime von Saddam Hussein im Irak überein: seine Brutalität und die Gefahr, die es ihnen selbst gegenüber darstellt, insbesondere die Gefahr eines atomaren Angriffs. Uneinigkeit kommt hauptsächlich darüber auf, was zu tun ist: Das Regime gleich stürzen? Bagdad eine weitere Chance geben? Der Führung der UNO folgen?
Beim Besuch einer amerikanischen Universität betritt man allerdings oft eine verdrehte Welt, in der Professoren die Vereinigten Staaten (nicht den Irak) als das Problem und Öl (nicht Atombomben) als das Problem betrachten.
Hier ist eine typische Sammlung von Meinungen:
Noam Chomsky, Professor für Linguistik am MIT und Linksaußen-Lichtgestalt, besteht darauf, dass Präsident Bush und seine Berater nicht wegen seiner vielen Verbrechen gegen Saddam sind oder wegen seines Strebens nach Atomwaffen. Wir alle wissen... wo es hin geht", sagte Chomsky kürzlich in einem Interview. Der Irak hat die zweitgrößten Ölreserven der Welt."
Jim Rego, Gastprofessor für Chemie am Swarthmore College, erklärte bei einer Podiumsdikussion, dass, selbst nach nach dem 11. September, die US-Regierung sich nur einen weiteren Feind basteln würde, damit sie eine Identität hat". Rego erklärt sein Denken mit einer eleganten Charakteristik der Linken: Ich glaube, wir haben nicht mehr genug Hintern, in die wir treten können und dass wir praktisch das In-den-Hintern-treten weiter betreiben wollen."
Eric Foner, Professor für amerikanische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Columbia University, erklärt, dass ein Präventivkrieg gegen den Irak uns in die Vorstellungen der Herrschaft des Dschungels zurückwirft" und nennt dies genau das gleiche Argument", das die Japaner benutzten um den Angriff auf Pearl Harbor zu rechtfertigen.
Glenda Gilmore, Professur-Assistentin für Geschichte des amerikanischen Südens an der Yale University, sagt ihrer Uni-Zeitung, dass die Konfrontation mit dem Irak eine Verschwörung zur Ausdehnung amerikanischer Macht darstellt. Es ist nicht weniger, so behauptet sie, als der erste Schritt in Bushs Plan unser Land in eine Aggressor-Nation zu verwandeln, die keine andere Meinung vertragen kann". Sie schließt mit dem Zitat der Weisheit einer Comic-Figur: Wir haben den Feind getroffen – und der sind wir selbst."
Mazin Qumsiyeh, Professur-Assistent für Genetik an der Yale University und Mitgründer von Al-Awda, the Palestine Right to Return Coalition" (Al-Awda, Koalition für das Rückkehrrecht der Palästinenser), schrieb in einer Zeitung in Connecticut, wenn Saddam Hussein ein Diktator ist, dann hat Washington ihn gemacht". Er schließt damit, dass ein US-Krieg gegen den Irak nur eine Ablenkung ist, die von Israel-Apologeten und [US-]Regierungsbeamten" geschaffen wurde, die eine Stammesverbundenheit" teilen (mit anderen Worten: die jüdisch sind). Der einzige Kriegsgrund würde sein Israel Deckung für die Ausführung dessen zu geben, was er noch größere Gräueltaten" gegen die Palästinenser durch ihre Entfernung aus der Westbank und dem Gazastreifen nennt.
Tom Nagy, Professur-Assistent für Wirtschaft an der George Washington University, informiert uns voller Stolz, dass seine Universitätszeitung bei einer kürzlich erfolgten (illegalen) Reise in den Irak dem Saddam-Regime Hilfe gegen die USA leistete. Insbesondere bot er Schätzungen der Zahl der Zivilisten an, die gebraucht werden, um als menschliche Schutzschilde für den Schutz der Infrastruktur und Gebäuden irakischer Bürger zu agieren".
Diese Ansichten sind unglücklicherweise in der akademischen Szene der USA Routine; die Universitäten sind seit einigen Jahrzehnten die wichtigste amerikanische Institution gewesen, die sich am stärksten dem Rest des Landes entfremdet hat. Es ist so, wie ein Bestseller von 1978 es so unvergesslich formulierte: Harvard hasst Amerika."
Natürlich haben Professoren jedes Recht ihrer Meinung Ausdruck zu verleihe, so verschroben und falsch sie auch sein mögen. Aber die unablässige Gegnerschaft zu ihrer eigenen Regierung wirft einige Fragen auf:
- Warum verabscheuen amerikanische Akademiker so oft ihr eigene Land, während sie für unterdrückerische und gefährliche Regime Entschuldigungen finden?
- Warum haben sich Experten von Universitäten als so unfähig erwiesen die großen Fragen der Zeit zu Krieg und Frieden zu begreifen? Das fing mit Vietnam an, ging mit dem Kalten Krieg, dem Kuwait-Krieg und nun mit dem Krieg gegen den Terror weiter.
- Warum stellen sich Professoren für Linguistik, Chemie, amerikanischen Geschichte, Genetik und Wirtschaft in der Öffentlichkeit als Autoritäten für den Mittleren Osten dar?
- Was sind die langfristigen Auswirkungen einer extremistischen, intoleranten und antiamerikanischen Umwelt auf die Studenten der Universitäten?
Es ist an der Zeit, dass reife Beaufsichtigung der Fakultäten und Verwaltungen an vielen amerikanischen Universitäten erfolgt. Besonders, wenn wir im Krieg sind, muss es das Ziel der Universitäten sein, ihre zivilen Verpflichtungen weiterzuführen.
Das kann erreicht werden, wenn von außen (durch Ehemalige, Gesetzgeber, Experten aus dem nicht-universitären Bereich, Eltern von Studenten und andere) Schritte unternommen werden, um eine politisch ausgewogene Atmosphäre zu schaffen, fehl geleitete Forschung zu kritisieren, Standards für Presseerklärungen durch den Lehrkörper festzulegen und den Diskurs auf dem Campus breiter zu gestalten.